Dienstag, 24. November 2009

Und dann war da noch

dieser Typ, der einer Arbeitskollegin von mir gestern vors Auto lief, er entschuldigte sich vielmals - wär' ja nix passiert - und entschwand ganz eilig.
Zuhause musste sie feststellen, dass ihr Autochen vorne total verbeult war.

Jetzt frage ich mich, was das für ein Typ war. ;))

Sonntag, 15. November 2009

KISS the future...

Der einzige Körperteil, den man nicht liften kann, ist die Hand. Bis vor kurzem war das eine Tatsache, und ich hab' mich echt darüber kaputtgelacht, bis ich dann las, dass es doch geht. Es hat irgendwie mit Eigenfett-Transfer zu tun, und die Hände sehen danach 10-15 Jahre jünger aus.

Witzbolde! Eigenfett hätte ich zwar reichlich, aber warum sollte ich mir sowas antun? Das einzige, was ich tun konnte, war diese Story zu schreiben:

KISS the future...


Der Augenblick der Wahrheit kam, als Eve sich ausnahmsweise mit aufgesetzter Brille im Badezimmerspiegel betrachtete. Ihre Gesichtszüge sahen auf einmal erschreckend scharf aus, ihre Mundwinkel schienen ihre Wangen hinunterzuziehen – und erst die Augenlider... Konnte es tatsächlich sein, dass sie so hingen? Fassungslos blickte sie in den Spiegel.
Sie knöpfte ihre Bluse auf und streifte sie langsam ab. Aufmerksam nahm sie jedes Detail ihres Körpers wahr: Der Busen hing nicht besonders und neigte zur Üppigkeit wie in früheren Zeiten. Aber die Fältchen, die sich auf ihrem Hals bildeten, als sie sich nach vorne beugte, um im Spiegel auch das letzte hässliche Detail von sich zu sehen, die waren neu. Und auch ihre Arme wirkten irgendwie wabbelig.
Oh Gott, es war vorbei! Und dabei hatte sie gedacht, sie würde nie wirklich alt aussehen. Doch es war passiert, heimlich, schleichend, unaufhaltsam.

Eve machte einen Spaziergang. Die herrliche Frühlingsluft hatte sie nach draußen gelockt.
Aber auch das tat nicht gut. Überall erblickte sie nur schöne Frauen. Alle waren jung, alle waren blond in verschiedenen Nuancen, alle hatten die gleiche hohe und straffe Figur mit einem keck hervorstechenden Busen. War das die Entwicklung, zu der automatisch alles hinführte? Sie sahen so schön aus, die Männer dunkelhaariger als die Frauen und vielfacher in ihren Erscheinungsformen, manche muskulös wie Bodybuilder und manche eher sehnig drahtig. Aber schön waren sie alle.
Eve fühlte sich inmitten all dieser Pracht wie menschlicher Restmüll, den man vergessen hatte zu entsorgen, und sie dachte verzweifelt daran, was sie früher von sich gegeben hatte. 'Wenn ich mal alt werde, dann will ich das in Würde tun.'
Ha, sie lachte bitter auf. Als Fünfzigjährige kann man das Maul noch gut aufreißen, aber mit sechzig sah das alles ganz anders aus...

Zu Hause stellte sie sich wieder vor den Spiegel und musterte sich verzweifelt.
Die hängenden Lider ließen ihre Augen alt und müde wirken, und die neue Form ihrer Wangen machte das Gesicht fast quadratisch - und dabei sollte es doch diese bezaubernde Rundung haben... Auch ihr Körper hatte sich verändert. Die einstigen Vorzüge waren verschwunden, während die immer schon vorhandenen Mängel immer schlimmer wurden und sich geradezu widerlich in den Vordergrund drängten.
Oh Gott! Niemand würde sie mehr begehrlich anschauen, denn sie war jetzt unsichtbar, geschlagen mit der durchsichtigen Blässe des Alters. Nein, nein, und noch mal nein!
Sie zog ihre Wangenpartie mit beiden Händen ein wenig nach hinten, und schon sah sie aus, als wäre sie dreißig Jahre jünger. Nur durch das bisschen Hautspannen. So einfach war das!

Eve lag die ganze Nacht wach und grübelte. Sie dachte an die jungen Frauen in ihrem Büro. Für sie waren Schönheitsoperationen das Normalste auf der Welt, und jede von ihnen ließ sich ab und zu optimieren.
Die Schönheitschirurgie hatte in den letzten Jahren gewaltige Fortschritte gemacht. Was mit Fettabsaugen und manchmal dilettantischer Schnibbelei begann, entpuppte sich als ein mächtiges Instrument. Jeder konnte sich das ideale Aussehen verschaffen, alle Operationen verliefen nahezu problemlos, und Hormonbehandlungen ließen gewünschte Gliedmaßen gezielt wachsen. Das beinhaltete zwar ein gewisses Risiko, aber so war das Leben eben...

Sie wollen eine andere Nase? Machen wir!
Sie wollen einen anderen Mund? Machen wir!
Sie wollen eine athletische Figur? Längere Beine? Größeren Busen? Kleinere Füße? Mehr Taille? Machen wir!
Wir optimieren SIE! Es kostet Sie nur wenig, aber Sie werden schön und jung sein, und das ist Ihnen die Sache doch wohl wert!


Ja, es ist mir die Sache wert! Eve war immer schon spontan gewesen, und wenn sie sich einmal zu etwas entschlossen hatte, dann zog sie es durch. Nur ging es diesmal nicht um eine Kurzhaarfrisur, sondern um ihren ganzen Körper.
Noch besser, wenn schon dann richtig! Das Geld? Sie hatte einiges gespart, eigentlich sollte es für ihr Alter sein. Aber wen juckte das Alter, das Alter war hässlich und grauenhaft. Sie aber wollte schön und jung sein!
~~~~~~~~~~~~~~~~
Drei Wochen später und nach einem unbezahlten Sonderurlaub verließ Eve die Klinik, die sinnigerweise ‚KISS the future’ hieß.
Sie fühlte sich fantastisch. Sie sah genau so gut aus wie die anderen Frauen, die gelassen auf der Straße daher schlenderten. Wenn nicht gar besser... ‚KISS the future’ hatte gute Arbeit geleistet.
Im Büro begrüßte man sie enthusiastisch. Denn sie gehörte jetzt dazu, sie war genauso schön und jung wie die anderen – bis auf ein paar alte Schrullen, die wohl nicht genug Geld hatten, um sich optimieren zu lassen.
Eves Höhenflug hielt an. Sie musste zwar vorsichtig beim Laufen sein, weil ihre länger gewordenen Beine eventuell leichter brechen konnten, aber es war die Sache wert. Männerblicke streiften sie bewundernd und bissen sich dann an ihr fest. Sie war so jung und so anziehend wie nie zuvor!

Wieder machte sie einen Spaziergang. Überall sah sie nur schöne Frauen. Alle waren jung, alle waren blond in verschiedenen Nuancen, alle hatten die gleiche hohe und straffe Figur mit einem keck hervorstechenden Busen. Alle sahen genauso aus wie sie selber.
Aber dann stutzte sie. Denn inmitten der schönen, blonden und keckbusigen Frauen erblickte sie eine, die müde Hängelider hatte und deren Wangenpartie quadratisch war und sie alt machte. Trotzdem besaß diese Person die Frechheit, arrogant und anmaßend zu lächeln. Unglaublich! Eve schnaubte verächtlich in sich hinein und ging weiter, zufrieden mit ihrem Gesicht und mit ihrem Körper.
Aber ein paar Tage später sah sie schon wieder so eine. Das konnte nicht sein! Was ging da vor sich? Und es wurden immer mehr. Immer mehr alt aussehende, untersetzte Frauen mit Hängelidern und eckiger Wangenkontur liefen herum, und die fanden sich auch noch schön! Was passierte da?
Eve redete sich krampfhaft ein: Ich bin jung, ich bin schön! Aber es fühlte sich nicht mehr richtig an. Der Trend hatte sich anscheinend gewendet. Alt und individuell faltig war jetzt in – und es würde ziemlich lange dauern, bis ihr optimierter Körper das interessante Aussehen des Alters erreicht hätte.

KISS the future? Sie hatte nur noch eine Hoffnung: Vielleicht würde sie irgendwann wieder in Mode sein...

Sonntag, 8. November 2009

Nicht schlecht, die Aussicht, 'ne wahr?


Aus dem Büro heraus fotografiert. Und Frau Iggy glaubt tatsächlich, sie könnte just diese Aussicht vermissen, aber sonst eigentlich nichts.
Denn es geht zügig auf das Ende zu, nur noch 18 (in Worten achtzehn) reine Arbeitstage, dann ist Frau Iggy in Rente.
Ob sie es bereuen wird? Niemand weiß das. Und sie weiß nur, dass sie demnächst vielleicht statt morgens zur Arbeit zu den Ärzten fahren wird, denn dieses Kribbeln in den Beinen ist irgendwie irritierend, vor allem im Sitzen.

Aber was soll's, im Augenblick gibt es im Umkreis viel Schlimmeres bei viel Jüngeren.

Donnerstag, 29. Oktober 2009

Oh Robbie,

eigentlich bist du ja ein total cooler Typ, gutaussehend auf eine rotzige Weise, die viele Mädels anspricht, interessanterweise auch vorbelastet mit ein paar Drogenproblemen, Identitätsproblemen, na ja, halt mit so Prominentheitsproblemen.
Und ich war nie ein richtiger Fan von dir, aber ich mochte deine Songs, Millennium zum Beispiel.
Aber als ich dich jetzt im TV sah, war ich ein bissken enttäuscht. Du kamst mir bei deinem Auftritt fast so unscheinbar vor wie der Typ, der morgens die Straßenbahn mit Ach und Krach mitkriegt.
Und dann kamen noch Assoziationen dazu wegen deines blöden mausgrauen 7/8 langen Kittels, und ich musste automatisch an den Hausmeister Krause denken und an seinen Spruch: Alles für den Dackel - Alles für den Club. Nicht dass ich das jemals gesehen hätte - wenn dann nur in der TV-Eigenwerbung. ;) Jedenfalls krieg' ich das nicht mehr aus meinem Kopf!!!

Aber es macht dich menschlicher...

Sonntag, 25. Oktober 2009

Fotos, Japan und die Schärfe überhaupt

Musste unbedingt die neue Digi ausprobieren - ein sehr teures vorgezogenes Geschenk zum Geburtstag. Denn demnächst werde ich so alt sein wie die Essener Lichtwochen, das hört sich eleganter als die andere dicke fette Zahl. Jedenfalls wird diese Digi meine letzte Digi sein, denn teure Geschenke - oder gar selber kaufen - beides ist einfach nicht mehr drin.

Jedenfalls scheint es zu klappen mit dem 12fach optischen Zoom, allerdings hat weder das Bäumchen groß gewackelt,

noch die seltsame Gans (oder Ente), welche fast schon auf der Hauptstraße spazieren ging.

Die Krähe allerdings schon, und trotzdem ist es richtig gut geworden.

Wo ich war? Im Schloss Borbeck und im Park drumherum. Außerdem gab es da eine Austellung: Landschaften und Gärten in Japan um 1900. Sehr schön anzuschauen und sehr interessant.

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Denk ich an

Deutschland in der Nacht,
so bin ich um den Schlaf gebracht...

Denk ich an Deutschland voll am Tage
setzt's Denken aus, gar keine Frage...

Mist, ich höre zufällig Nachrichten, sehe zufällig fern, erblicke beim Einkaufen zuviel BILD, kriege bei AOL die neuesten Hiobsbotschaften präsentiert...

Es gibt kein Entrinnen!

PS: Vielleicht sollte ich eine Sonderkategorie einführen, sowas wie "Politikfrust". Ha, mach' ich auch!

Samstag, 17. Oktober 2009

Illusionen...

Nachdem ich heute dieses alte Foto wiederfand, erkannte ich, dass meine Kindheit wohl vorbei ist. Aber die nette Tante auf dem Bild hieß Tante Margret, das weiß ich noch. Wieso weiß man immer so viel aus der Vergangenheit und nichts von dem, was gestern passiert ist?

Deswegen hab' ich mir vorgenommen, von jetzt an alles aufzuschreiben, damit ich es nicht vergesse. Denn wieder ist eine Illusion den Bach runter gegangen, nämlich die Illusion vom unverwüstlichen Bambus. Ich hab ja sowieso gedacht, dass eine Welt, in der es nur Bambus gibt, irgendwie stupide und sehr einseitig wäre, es erinnnerte mich schwer an einen Science Fiction Roman, weiß aber nicht mehr, wie der hieß.
Jedenfalls ist Bambus bei weitem nicht so hart, wie er oder seine Vertreiber es behaupten. Dieses Schneidbrett ist ein Weichei, heute gekauft - heute schon zerrauft...

Sonntag, 11. Oktober 2009

Und sie leuchten doch...

Hässlich fand ich sie eigentlich immer schon, die sagenhaften Energiesparlampen, und die teuren birnenförmigen waren nach zwei Jahren kaputt. Ich habe sie in die Mülltonne entsorgt. Stand drauf, dass sie Sondermüll sind? Keine Ahnung. Jedenfalls ist Quecksilber drin, zwar eine winzig kleine Menge, aber bei den Massen könnte es sich summieren, und der Stromverbrauch ist bei weitem nicht so niedrig wie angegeben.

LEDs waren bis jetzt keine Alternative, sie können eine bestimmte Größe nicht überschreiten, und die Leuchtkraft ist einfach zu gering. Mann wurmt das schon seit zwei Jahren, er meinte: Warum soll man nicht viele LEDs auf eine Birne oder sonstwas draufpappen, das muss doch irgendwie gehen!

Und tatsächlich: Es geht:
Ist natürlich teuer, vor allem bei solchen mit größerer Leuchtkraft, andererseits hat man nach ein bis zwei Jahren den Kaufpreis wieder raus, und sie halten angeblich bis zu 50.000 Betriebsstunden durch.

Aber mal schauen, was DIE für Nachteile haben. Man erfährt es ja immer erst ein paar Jahre später...

PS: Der Text ist ein bisschen, na ja, Schnupfen und Husten haben mich im Würgegriff.

Montag, 5. Oktober 2009

DAS 13. STERNZEICHEN

(neu bearbeitet, ich muss mal wieder ein bisschen Reklame für mich machen...)
Die große Kreuzspinne hing lässig in der Mitte ihres perfekten Netzes. Das Netz schaukelte im Abendwind, der braungesprenkelte Körper der Spinne war unförmig aufgetrieben und sah aus, als würde er bald platzen, aber das beeinträchtigte die Eleganz der Spinne nicht im mindesten.
Sie war schön... Und Daphne verspürte keinerlei Angst vor ihr. Warum auch? Fasziniert beobachtete sie, wie eine kleinere Spinne am äußeren Rand des Netzes auftauchte und sich vorsichtig der Mitte näherte. Ein Männchen vielleicht? Doch die große Spinne, die übrigens ARACHNE hieß, wie Daphne traumwandlerisch wusste, schien nicht in Stimmung zu sein. Sie stürzte sich auf den kleineren Artgenossen, biss ihn mit ihren Kieferzangen, umwickelte ihn mit Fäden – und wob ihn schließlich in den Rand ihres Netzes ein. Daphne lächelte in ihrem Traum. Es schien ihr nicht grausam zu sein, sondern notwendig und... praktisch.

EIN NEUES STERNZEICHEN IST ZWISCHEN SKORPION UND SCHÜTZE ENSTSTANDEN, ES TRÄGT DEN NAMEN OPHIUCHUS UND ERHÖHT DIE STERNZEICHEN VON DER GÖTTLICHEN ZWÖLF AUF DIE UNCHRISTLICHE DREIZEHN!
DER SCHLANGENTRÄGER, WIE DER OPHIUCHUS AUCH GENANNT WIRD, BRINGT DEN TIERKREIS VÖLLIG DURCHEINANDER, JUNGFRAUEN SIND IN WAHRHEIT LÖWEN, LÖWEN KREBSE, KREBSE ZWILLINGE UND SOWEITER. UND AUCH DAS DREIZEHNTE STERNZEICHEN MUSS GANZ NEU DEFINIERT WERDEN...

Totaler Quatsch, Sternbilder entstehen nicht über Nacht, und den Schlangenträger gibt es schon seit ewigen Zeiten! Diese angebliche Sensation las sich zwar interessant, aber sie war falsch. Was für ein Blödsinn!
Daphne fühlte sich enttäuscht, sie hatte zwar nie richtig an Horoskope geglaubt, aber sie suchte dringend etwas, mit dem sie sich identifizieren konnte. Denn sie und eine Schütze-Frau? Nein danke, sie war weder idealistisch noch reisefreudig.
Trotzdem musste doch was dran sein an dem ganzen Mist mit den Horoskopen. Aber worauf stützte es sich? Und was war eigentlich der Unterschied zwischen Sternbildern und Sternzeichen? Denn sie trugen ja zumindest die gleichen Namen...

ZUR BLÜTEZEIT DER ANTIKEN ASTROLOGIE (CA. 2000 V.CHR.) WAREN DIE STERNZEICHEN – AUCH TIERKREIS GENANNT – MIT DEN ASTRONOMISCHEN STERNBILDERN IDENTISCH. JEDOCH HABEN DIESE SICH WEGEN DER PRÄZESSION DER ERDACHSE IM LAUFE DER JAHRTAUSENDE VERSCHOBEN. TROTZDEM ARBEITET DIE WESTLICHE ASTROLOGIE IMMER NOCH MIT DEM HIMMEL, WIE ER VOR CIRCA 2000 JAHREN ZU SEHEN WAR...

Daphne musste lachen. Das war irgendwie absurd! Genauso absurd wie ihre Beziehung zu Bernie...

Am Anfang fand sie es richtig nett mit ihm, aber es hielt nicht lange vor. Nach ungefähr zwei Wochen verlor sie die rosarote Brille des Verliebtseins und sah ihn mit objektiven Augen: Er war grässlich, er war eingebildet, er war hochmütig, er sah gar nicht gut aus, er quatschte zuviel, und er nervte sie ganz fürchterlich.
Bernhard hielt sich nämlich für den Besten, den Größten und den Intelligentesten unter der Sonne, andere Männer verachtete er. Mit Frauen kam er allerdings blendend zurecht. Daphne argwöhnte, dass er sich mit Frauen gut verstand, weil sie eben ‚nur’ Frauen waren und keine männlichen Konkurrenten. Dieser eingebildete Laffe!

Sie schnaubte unwillig vor sich hin und wandte sich wieder ihren Studien zu. ALLES IST VERSCHOBEN, das hatte sie im Kopf behalten. Sie fing daraufhin an, nach rein wissenschaftlichen Hinweisen Ausschau zu halten. Was konnte man wirklich vor zweitausend Jahren am Himmel sehen?
Sie fand nichts.
Doch urplötzlich kam ihr der Traum mit der Spinne in den Sinn, sie tippte als Suchbegriff „SPINNE“ ein, und oh Wunder, sie landete inmitten der Mythen der Griechischen Sagen, wurde schnell fündig und las etwas über eine gewisse ARACHNE. Seltsam, den Namen kannte sie doch...

ARACHNE, EINST EINE KUNSTVOLLE WEBERIN, LIEß SICH AUF EINEN WETTSTREIT MIT DER GÖTTLICHEN ATHENE EIN. UND WAS GESCHAH? ARACHNE WOB UND STICKTE SO PERFEKT, DASS DIE ATHENE SICH GESCHLAGEN GEBEN MUSSTE. ABER DA SIE EINE GÖTTIN WAR, KONNTE SIE NICHT ZULASSEN, VON EINER STERBLICHEN GESCHLAGEN WORDEN ZU SEIN. ALSO VERWANDELTE SIE DIE ARACHNE IN EINE SPINNE, MACHTE SIE UNSTERBLICH, UND DIE ARME ARACHNE MUSSTE BIS IN ALLE EWIGKEITEN WEITERWEBEN.

Wie macht man jemanden unsterblich? Klar, die griechischen Götter versetzten irgendwelche Typen an den Himmel und verschafften ihnen dadurch das ewige Leben.
Daphne seufzte auf, die Zeit mit Bernie kam ihr mittlerweile auch ewig lang vor. Wie sie ihn verabscheute! Sie musste ihn dringend loswerden, denn es war etwas geschehen...
Aber wo steckte die ARACHNE? Es gab kein Sternbild mit diesem Namen. Daphne suchte unverdrossen weiter und fand schließlich doch eins, es trug den Namen ARA...

VOR EIN PAAR TAUSEND JAHREN STAND DAS STERNBILD ARA MITTEN IN DER EKLIPTIK, UND ZWAR ZWISCHEN DEM SKORPION UND DEM SCHÜTZEN. DOCH JETZT KANN ES NICHT MEHR VON EUROPA AUS GESEHEN WERDEN...

Ist nicht wahr! Kann es wirklich sein? ARA ist die ARACHNE?
Also war der Schlangenträger erst im nachhinein in die Lücke gestoßen, die sich zwischen dem Skorpion und dem Schützen aufgetan hatte. Denn das Sternbild ARACHNE, später ARA genannt, war durch die Präzession der Erdachse nach Süden abgewandert, und es schien verdrängt worden zu sein in der Erinnerung der Menschen und vor allem der Astrologen. Irgendwann gab es nur noch die göttlichen ZWÖLF, und der Tierkreis war gefestigt.

Bernie war nicht da. Gott sei Dank! Sie trafen sich eh nur noch einmal in der Woche, und dann ließ Daphne ihn bei sich zu Hause, während sie mit einer Freundin ausging. Aber immerhin durfte er sie am nächsten Morgen pflegen, ihr den Kaffee ans Bett bringen und das Essen machen. Sonst durfte er nichts. Und beim nächsten Treffen würde sie einen Streit mit ihm provozieren und ihn dann hinauswerfen. Sie brauchte ihn nicht mehr.

Gut, sie hatte die ARACHNE wiederentdeckt, ein altes Sternzeichen, das es anscheinend schon ewig gab, aber was bedeutete das?
Sie suchte weiter, las alles mögliche – und fand dann eine spaßhafte Analyse des angeblichen Sternzeichens Schlangenträger, denn die Schlange verkörperte anscheinend alle schlechten Eigenschaften des Skorpions und des Schützen.
Als da beim Skorpion wären:
GERISSEN, SKRUPELLOS, MACHTGIERIG, MANIPULIEREND, TRIEBHAFT, MISSTRAUISCH, SARKASTISCH, UNDURCHSCHAUBAR, RACHSÜCHTIG, VERBISSEN...

Großartig! Beim Schützen fiel es Daphne schon schwerer, negative Eigenschaften festzustellen, aber:
MAßLOS, EGOISTISCH, GROßSPURIG, DOGMATISCH, BELEHREND, HOCHSTAPLERISCH, SCHEINHEILIG, ANGEBERISCH, REIZBAR, BESSERWISSERISCH....

Na also, auch der grandiose Schütze hatte seine Vorzüge. Skorpion und Schütze zusammen, DAS WAR SIE, die neue Spezies, und die Schlange war in Wirklichkeit eine Spinne. Wenn schon Astrologie, dann richtig! Ihr Frohlocken steigerte sich zu haltlosem Entzücken.

Sie machte einen herrlich ruhigen Abendspaziergang. Die Dämmerung hatte schon eingesetzt, und der Park war fast menschenleer. Allein zu sein, wie wunderbar! Kein Bernie, der besitzergreifend neben ihr herging, ihr die Ohren voll plapperte, ihr Komplimente machte und von seinem letzten Seitensprung erzählte, den er natürlich aus lauter Frust begangen hatte. Daphne war es natürlich egal, wenn er ‚fremdging’, das Blöde war nur, er kam immer wieder angekrochen und erzählte ihr dann, wie es mit der anderen Frau gewesen war, nämlich so, als ob er sein Ding in ein Waschbecken mit lauwarmen Wasser gehalten hätte. Aber sie fühlte sich schon lange nicht mehr geschmeichelt durch dieses Geschwätz. Der Kerl musste weg! Warum kapierte er das nicht! Nein, der war zu dämlich dafür! Oder, dieser Gedanke kam ihr unwillkürlich, er machte auf blöd, weil er nicht weg von ihr wollte. Dieser hinterhältige Kerl!
Doch jetzt war Schluss, sie konnte ihn nicht mehr gebrauchen, und sie würde ihn töten, falls er sich ihr jemals wieder näherte.
Was für ein absurder Gedanke. Aber er schien ihr nicht grausam zu sein, sondern notwendig und... praktisch.

Während sie darüber nachgrübelte, wie sie den allerletzten Streit mit Bernie inszenieren sollte, lief sie fast in ein Spinnennetz hinein.
Die große Kreuzspinne hing lässig in der Mitte ihres perfekten Netzes. Das Netz schaukelte im Abendwind, der braungesprenkelte Körper der Spinne war unförmig aufgetrieben und sah aus, als würde er bald platzen, aber das beeinträchtigte die Eleganz der Spinne nicht im mindesten.
Sie war schön... Und sie war anscheinend trächtig oder wie man das bei Spinnen so nennen würde.
Sie war genauso trächtig wie sie... Daphne legte beschützend die Hände auf ihren üppiger werdenden Bauch.
Plötzlich sah sie, wie eine kleinere Spinne am äußeren Rand des Netzes auftauchte und sich vorsichtig der Mitte näherte. Doch die große Spinne schien nicht in der Stimmung, den kleineren Eindringling freundlich zu empfangen, sie stürzte sich auf, biss ihn mit ihren Kieferzangen, umwickelte ihn mit Fäden und wob ihn schließlich in den Rand ihres Netzes ein.

Daphne lächelte. „Hallo Schwester“, sagte sie und trat noch näher an das Netz heran.
ENDE

Samstag, 3. Oktober 2009

Wenn heute Samstag wäre,

dann würde ich ins Rhein-Ruhr-Zentrum gehen - und mir mehrere dieser Tops kaufen, die so sagenhaft billig sind und so supergut passen.
Aber da ja heute kein Samstag ist, sondern eher Totensonntag, muss ich es wohl lassen...
Verdammt, ich hasse Feiertage, die auf einen Samstag fallen!

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Dort gibt es (natürliche kostenlose) Bücher von mir:




Mal was anderes...

Neue Ausschnitte aus LOVE GAMES (wird bearbeitet) Robert und ich ...
Wir hatten wundervolle Wochen im Januar. "Sniff 'n' The Tears" hörten wir, während wir uns liebten. Und er war ein guter Liebhaber.
"Men at work" waren fantastisch! Und "The Smiths", die waren ganz besonders gut.
Wir hatten auch gemeinsame Interessen, zum Beispiel Science-Fiction. Robert meinte, ich wäre die einzige Frau - unter seinen Exlieben - die Science-Fiction liest. Vermutlich kennt er nicht viele Frauen, aber wir haben gerne Bücher mit Kurzgeschichten ausgetauscht. Er kam mit Heinlein an - und ich mit Dick. Eigentlich mag ich beide, wobei Heinlein natürlich ultrakonservativ ist - und Dick mir manchmal zu mystisch daherkommt.
Ich war zufrieden.
Aber so richtig verliebt bin ich nicht in Robert. Da fehlt was, ich weiß nicht, was es ist. Aber da fehlt einiges, und auf Dauer wird das mit uns nicht klappen.
Trotzdem bleibe ich bei ihm. Ich brauche das, um die Trennung von Parker zu überstehen. Robert hat viele Macken. Ich weiß natürlich, dass ich noch viel mehr Macken habe als er. Deswegen bleibe ich auch bei ihm. Wegen meiner Macken oder wegen der Trennung von Parker? Es ist nur die Trennung, der ich hintertrauere - und nicht Parker, um Himmels Willen! Es geht nur um mein altes bequemes Leben: Nichts hören, nichts sehen, nichts fühlen ...
Ein paar Wochen später im grimmig kalten Februar wird es allmählich stressig mit Robert. Irgendwie scheint er zu spüren, dass ich nicht mehr in ihn verliebt bin. War ich jemals in ihn verliebt? Ich weiß es nicht. Und obwohl die Nächte mit ihm recht geil sind – er ist super gut im Bett und das weiß er auch – sind die Tage öde, ich langweile mich, es liegt nicht an ihm, er ist intelligent und lieb, er lädt mich öfter zum Essen ein, griechisch meistens, und das finde ich schwer erotisch, es gibt mir ein irres Gefühl, von einem Mann mit dem ich schlafe, zum Essen eingeladen zu werden. Das habe ich in den letzten Jahren so nicht erfahren. Nach dem Essen bin ich allerdings so satt, dass ich fast nie Lust habe, mit ihm zu schlafen. Ich dulde es nur. Und da stimmt was nicht. Auch unsere gemeinsame Liebe zur Science-Fiction kann das nicht reparieren. Schade ...
Was kann man auch groß von einer arrangierten Beziehung erwarten?


Alle meine blöden Romane sind übrigens H I E R

Holidays in Kampodia

ALLES FERTIG!
KAPITEL X - Ausschnitt:
Glaubsalz Version 17* abgekürzt auch GS17 genannt, ist eine neue revolutionäre Substanz, die es ermöglicht, Menschen auch gegen ihre ursprüngliche Meinung dauerhaft von einem anderen Glauben zu überzeugen.
Im Augenblick besitzt das GS17 noch eine Halbwertszeit von vier Jahren. Das bedeutet, dass sich nach vier Jahren die Hälfte des GS17 zersetzt hat und die verbliebene Hälfte nur noch eingeschränkt auf den Probanden einwirkt. Man arbeitet aber an einer gesteuerten Halbwertszeit des GS17.
Gedanken darüber, wie man eine breitere Öffentlichkeit mit dem GS17 erreichen kann, werden zur Zeit erörtert und diskutiert von einem wissenschaftlichen Expertenteam. Man denkt zum Beispiel an die Verbreitung des GS17 im Trinkwasser, um danach durch gezielte unterschwellige Werbung im TV die bestmöglichste und effektivste Wirkung zu erreichen.
Anwendungsbereiche: Im politischen, geschäftlichen, sowie auch im privaten Bereich.
Nebenwirkungen: Keine
Nachteile: Gewisse Kältegrade können die komplizierte molekulare Struktur des GS17 zerstören. Diese Gefahr kann aber vernachlässigt werden, weil die Überlebenschancen gering sind (eintretender Tod oder Fehlfunktion = 80%).
Fazit: GS17 wird kontinuierlich weiterentwickelt, zumal ein großer Bedarf danach besteht (Beispiel: Präsidentschafts- oder sonstige politische Wahlen)
Ein weiterer Bedarf besteht auch bei den großen Kirchen in diesen Zeiten der schwindenden Gläubigen. Der Vatikan hat schon großes Interesse signalisiert.
Unsere Geschäftspolitik ist erfolgreich, und unsere Devise hat sich bestätigt: Nur wer‘s glaubt, ist selig...
*Es besteht keine Ähnlichkeit mit dem harmlosen Abführmittel Glaubersalz.
(Auszug aus einem hochgeheimen Bulletin der FIRMA)

Fortsetzung folgt, aber nicht mehr in diesem Theater, sondern dort:
Was geschah und geschehen wird und fertig ist...

Recent Visitors... ist leider übern Jordan gegangen. Schade drum, es war schön zu sehen, wie die Welt bei mir vorbei schaute...

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