Heute morgen schellte es. Ich sofort zur Tür, dachte, die bestellte Klamotte wäre angekommen. Aber statt der Klamotte stand da ein Typ, gekleidet in rot-weiß-schwarz, oder war's in rot-weiß? Meine kundigen Augen lasen etwas von Maltitern oder waren es Johannesen - und schweiften sofort auf Abwehrstellung um.
Das Gespräch lief folgendermaßen ab:
"Guten Tag, ich bin von den Johann - Maltitern... Sie haben doch bestimmt einen Moment Zeit?"
Ich: "Möchten Sie eine Spende?"
Er: (druckst rum) "Nicht direkt..."
Ich: Also soll ich Mitglied werden!"
Er: (druckst rum) "Jaaaa....."
Ich: "Danke schön, aber ich habe keine Zeit!"
Jetzt fragt sich ein jeder (also ungefähr drei Leute), warum ich so schroff war, das steht hier geschriwwe (ziemlich veraltet, aber immer noch aktuell: Klingel nicht an meiner Tür
Wer mal so richtig kotzen will, sollte am Donnerstag Abend TRL gucken. Das ist wie ein Unfall, man traut seinen Sinnen nicht, kann aber nicht wegschauen.
Hammer! Erst wird eine Bude gezeigt, die abartig verkommen ist, datt Ding wird nun auf - watt weiß ich - Kosten von blahblah renoviert oder gar abgerissen und neu aufgebaut.
In diesem Fall handelt es sich um den Besitz des arbeitslosen alkoholsüchtigen Familienvaters A., der dieses Unwesen von einem Anwesen bewohnt mit seiner Frau, seiner Tochter und seinem Sohn, ferner mit einem Pferd und dem mit dem Pferd befreundeten Ziegenbock. Nettes Kerlchen, der Ziegenbock. Pferd und Bock werden vom Renovierungsteam während der Neubauphase auf einem Bauernhof untergebracht. Dort verstirbt nach kurzer Zeit das Pferd, fünfzehnjährig. Die ersten Tränen fließen von Seiten der Tochter. Vom Ziegenbock ist keine Rede mehr. Ich bin verunsichert.
Egal, das verkommene Unwesen wird wieder in Schwung gebracht, circa dreißig fleißige Handwerker tun dort ihr Handwerk, während die Ehefrau ihre arthrosischen Hände operieren lässt, die natürlich nur wegen der Feuchtigkeit im Unwesen so arthrosisch sind. Vom Ziegenbock immer noch keine Rede. Ich mache mir Sorgen: Der arme kleine Bock, sein großer Freund Pferd ist unerwartet verstorben, das kleine Ziegenböcklein nun alleine...
Der Bau wird vollendet, er ist prächtig geraten, mit Fußbodenheizung, einem Kamin, alles super isoliert... Tränen fließen, Umarmungen...
Und zuguterletzt kommt noch die Überraschung: Ein neues Pferd für die leidgeprüfte Tochter! Tränen fließen! Umarmungen...
Ich bleibe ungerührt, habe mich immer gewundert, wie man mit angeblich 800 Euro Hartz IV ein Pferd unterhalten kann. Kein Wunder, dass es so schnell abgekratzt ist.
Jetzt passt mal auf, ihr Arschlöcher von LRT! Ihr könnt von mir aus Prachtbauten verschenken an irgendwelche Gurken, ich gönne es ihnen von Herzen! Aber Ihr müsst euch auch an die Fakten halten. Ziegenbock!!! Wo ist der Ziegenbock abgeblieben!!! Habense den auch an den Abdecker übergeben? So ein fünfzehnjähriges Pferd stirbt nicht von einer Woche zur anderen. Oder ist alles nur erlogen und erstunken?
Ich hoffe es fast.
Heute mal wieder mit’m Radl nach Aldi gefahren, um Katzenfutter für die drei Schätzeleins zu kaufen. Sofort musste ich an den Witz denken:
Trifft einer einen Bekannten mit Migrationshintergrund und sagt zu dem: "Ich geh jezz nach Aldi."
Sagt der Bekannte mit Migrationshintergrund: "ZU Aldi, ZU Aldi!" Anscheinend so'n Klugscheißer.
"Wie jezz? Aldi ZU?"
So ähnlich fühlte ich mich vor drei Jahren, als ich freudestrahlend DREI Häuserblocks weiter nach Aldi ging. Aber watt soll ich sagen: Aldi ZU! Klasse!!!
Also fuhr ich mit Fahrrad zum nächsten, der ganz schön weit weg ist. Ging 'ne zeitlang gut, dann letzten Herbst wieder: Aldi ZU! Die bauten einen neuen Einkaufspalast, obwohl im alten schon kaum einer drin war. Also noch weiter gefahren zum nächstennächsten Laden, dort gab's Katzenfutter, aber es war elend weit weg!
Sechs Monate später war der Neubau durch, ich freudestrahlend rein, aber sie hatten nicht mein Katzenfutter, nur den proteinlosen und zuckerhaltigen Scheiß. Zwei Monate später gab es dann welches - dann wieder nicht. Mittlerweile nutze ich jede Gelegenheit, um andere Aldis heimzusuchen, sogar als ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, schleppte ich aus der örtlichen Filiale ein paar Döschen mit nach Hause.
Das war gut… denn als ich heute auf Einkaufstour fuhr, gab es wieder nix. Nothing! Niente!
Allmählich wird die Katzenfutterbeschaffung zum Problem. Bei Penny ist das Zeug mittlerweise so proteinlos, damit könnte man ein Kaninchen ernähren, bis auf eine einzige Sorte, falls es mal ein Schächtelchen davon gibt. Irgendeiner kauft mir die Dinger vor der Nase weg! Bei Lidl habense nur eine Sorte, die in Frage kommt, die kann man sogar kaufen, aber die Katzen fressen sie nicht gerne. Bei Aldi habense nix. Ach verdammt!
Proteinlose Zeiten kommen auf die Katzen zu…
Lange nicht mehr gefahren, gehe lieber zu fuß oder fahre (bei gutem Wetter) mit dem Radl. Aber manchmal kommt man nicht drumherum. Die Hinfahrt klappte einwandfrei, die Rückfahrt nicht so. Ich war noch bei ALDI einkaufen, ALDI befand sich in der Nähe, das muss man ausnutzen, also stand ich vollbepackt mit Katzenfutter im Rucksack und einer überaus schweren Schultertasche an der Haltestelle und wartete auf die 109.
Die kam aber nicht. Ich suchte den Schatten der Toreinfahrten, um den Krabbensalat, den ich zusätzlich gekauft hatte, nicht der sonnigen Verwesung auszusetzen. Ich selber schmolz bald dahin, immer wieder geweckt von dem dröhnenden Lärm der Autohupen. Ich bin in einem südlichen Land, dachte ich verschwommen, so viele Leute, so viel Krach, wo bin ich?
Irgendwann kam dann die Tram, ich kriegte sogar einen Sitzplatz. Leider stieg eine Haltestelle weiter ein sogenannter Selbstquatscher ein. Gefährlich, gefährlich. Denn wenn man so einen Selbstquatscher einmal ansieht, dann wird er zum Quatscher. Ich versuchte permanente aus dem Fenster zu schauen. Dreh dich nicht zur Seite, Selbstquatscher ist bereite, ging's mir durch den Kopf. Vermutlich ein Sonnenstich, den ich mir beim Warten auf die Tram zugezogen hatte.
Ein Mann mit einer Gehhilfe stieg ein, Selbstquatscher stand sofort auf, um ihm seinen Sitzplatz anzubieten. "Ich hab lang genug gesessen", sagte er. Sofort kriegte ich ein schlechtes Gewissen, so ein guter Mensch... Der Gehhilfenmann lehnte ab, er müsse sowieso gleich wieder aussteigen. Der Selbstquatscher, der mittlerweile zum Quatscher mutiert war, sagte: "Fünf Jahre in der DDR, wegen Aufwiegelei und Hetze."
Au Scheiße, nicht das, mein schlechtes Gewissen verflüchtigte sich, und ich guckte steinern nach rechts aus dem Fenster. Es kam auch keine Resonanz von den Anderen. Gut, gut!
Wir fuhren also schweigsam dahin. Gut, gut! Doch etwas stimmte nicht. Die Gegend stimmte nicht. Wo war ich? Oh nein, ich hatte nicht die 109 bestiegen, sondern die 103, und die fuhr woanders hin. Himmel, bei den vielen Baustellen sahen die Straßen alle gleich aus, wie soll man da feststellen, wo man ist? Egal, ich war falsch!
Der Selbstquatscher war zwei Haltestellen vorher ausgestiegen, und der Gehhilfenmann hatte sich samt Gehhilfe neben mich gesetzt, ich hievte alles an Rucksäcken und Taschen an mich, quetschte mich an ihm vorbei und stürzte mich hinaus.
Dem Himmel sei Dank kam sofort eine Bahn auf der anderen Seite an und beförderte mich zurück zum Knotenpunkt. Dort herrschte das Chaos, alles was an Kinderwagen und Behindertenstühlen in Essen aufzutreiben war, wurde gerade in Richtung Haltestelle gekarrt.
Ich will nicht weiter davon berichten, doch, noch ein bisschen: Als ich nur noch zwei Haltestellen vom sweet home entfernt war, arbeitete sich eine Furie zum Tramfahrer durch, beschimpfte ihn aufs Übelste, kreischte: "Das geht schon seit Tagen so, immer muss ich dreißig Minuten warten, ich komme immer zu spät! Wann wird das mal geändert!" Sie hielt sich dran, der Fahrer reagierte nicht, vermutlich war es ein Roboter. Aber sie fing immer wieder von vorne an. Bis sich schließlich ein Fahrgast ermutigte, ihr Paroli zu bieten: "Jetzt hör'nse doch mal auf! Der Fahrer kann doch nix dafür, der soll uns jetzt nur sicher nach Hause bringen...
Und so geschah es, ihr Kreischen wurde schwächer, ich kam sicher nach Hause. Und sang: Halleluja!
Mann: "Also, heute nacht soll es ein bisschen schneien, aber nur ganz wenig..."
Frau (gerade hereinkommend, außer Puste und mit durchnässten Stiefeln): "Ach, genausowenig wie heute morgen? Komisch, ich hab' eben eine halbe Stunde lang Schnee gefegt..."
Mann: "Das kann ja nicht viel Schnee gewesen sein..."
Frau: "Dann hab ich's mir wohl nur eingebildet, dass ich gestern DREIMAL fegen musste. Und schau mal, jetzt fängt es schon wieder an zu schneien!"
Mann: "Kann überhaupt nicht sein! Laut Wetterbericht bleibt es heute trocken."
bereut man mehr als die schlechten...
Könnte sein, wie im Beispiel einer Freundin aufgezeigt:
Freundin, die auch schon 65 ist, wird von einer älteren Dame angerufen. Ältere Dame braucht was aus dem Keller ihres Hauses, aber sie kann nicht mehr so gut sehen. Freundin fährt hin und geht mit älterer Dame in den Keller.
Es gibt kein Licht im Keller, Freundin stolpert auf der vorletzten Treppenstufe, ihr Fuß verhakt sich mit der letzten Treppenstufe, sie stürzt und fällt auf ihr Gesicht. Ihr Fuß ist vollkommen verdreht, man sieht das Weiß des Knochens hindurchschimmern.
Fazit: Ganz komplizierter Knochenbruch, wird im Krankenhaus gerichtet. Ferner das Gebiss teilweise zerstört.
Der Bruch heilt nicht gut, der Fuß ist monatelang geschwollen, kaum ein Gang in den Garten ist möglich, geschweige denn die Wohnung sauberhalten oder gar Autofahren. Sie braucht für alles Hilfe. Freundin versucht, die Kosten loszuwerden, klagt gegen die ältere Dame, aber die kann sich auf einmal an nichts mehr erinnern - und kommt damit durch.
Ist schon seltsam, wie manche Ohrwürmer entstehen. Ich habe zum Beispiel eine Internetfreundin namens Elisabeth, mit der ich in letzter Zeit ziemlich viel korrespondiere. Und heute morgen, da geschah es: Auf einmal hatte ich die Elisabeth-Serenade im Kopf und kriegte sie nicht wieder weg, stundenlang hat sie mich gequält, bis sie schließlich durch noch was Schlimmeres ersetzt wurde. Aber das noch Schlimmere habe ich vergessen. Danke Demenz!
Trotzdem möchte ich euch alle teilhaben lassen an dieser einzigartigen... Musik. ;-)
Au Mann, ich glaub, ich werd' auf meine alten Tage noch sentimental... ;-)
der supergenaue Postbeamte, dem ich meinen Maxibrief anvertraute, für den ich eigentlich 1,45 euro veranschlagt hatte, und der dann meinte (also der Postbeamte): "ZWEIZWANZIG!"
Ich: "Kann aber nicht viel mehr als fünfhundert Gramm gewesen sein..."
Er wog nach und sagte: "VIER GRAMM ZUVIEL!"
TOLL! Ich ließ mich von ihm übertölpeln, aber im nachhinein hätte ich den Brief wieder mitnehmen sollen, eine Ecke abreißen, und schon hätte es gepasst... Was drin war? Das:
PS: Ich mach' gerade für Freunde aus deren Romanen Bücher, yep!
Neue Ausschnitte aus LOVE GAMES (wird bearbeitet)
Robert und ich ...
Wir hatten wundervolle Wochen im Januar. "Sniff 'n' The Tears" hörten wir, während wir uns liebten. Und er war ein guter Liebhaber.
"Men at work" waren fantastisch! Und "The Smiths", die waren ganz besonders gut.
Wir hatten auch gemeinsame Interessen, zum Beispiel Science-Fiction. Robert meinte, ich wäre die einzige Frau - unter seinen Exlieben - die Science-Fiction liest. Vermutlich kennt er nicht viele Frauen, aber wir haben gerne Bücher mit Kurzgeschichten ausgetauscht. Er kam mit Heinlein an - und ich mit Dick. Eigentlich mag ich beide, wobei Heinlein natürlich ultrakonservativ ist - und Dick mir manchmal zu mystisch daherkommt.
Ich war zufrieden.
Aber so richtig verliebt bin ich nicht in Robert. Da fehlt was, ich weiß nicht, was es ist. Aber da fehlt einiges, und auf Dauer wird das mit uns nicht klappen.
Trotzdem bleibe ich bei ihm. Ich brauche das, um die Trennung von Parker zu überstehen. Robert hat viele Macken. Ich weiß natürlich, dass ich noch viel mehr Macken habe als er. Deswegen bleibe ich auch bei ihm. Wegen meiner Macken oder wegen der Trennung von Parker? Es ist nur die Trennung, der ich hintertrauere - und nicht Parker, um Himmels Willen! Es geht nur um mein altes bequemes Leben: Nichts hören, nichts sehen, nichts fühlen ...
Ein paar Wochen später im grimmig kalten Februar wird es allmählich stressig mit Robert. Irgendwie scheint er zu spüren, dass ich nicht mehr in ihn verliebt bin. War ich jemals in ihn verliebt? Ich weiß es nicht. Und obwohl die Nächte mit ihm recht geil sind – er ist super gut im Bett und das weiß er auch – sind die Tage öde, ich langweile mich, es liegt nicht an ihm, er ist intelligent und lieb, er lädt mich öfter zum Essen ein, griechisch meistens, und das finde ich schwer erotisch, es gibt mir ein irres Gefühl, von einem Mann mit dem ich schlafe, zum Essen eingeladen zu werden. Das habe ich in den letzten Jahren so nicht erfahren. Nach dem Essen bin ich allerdings so satt, dass ich fast nie Lust habe, mit ihm zu schlafen. Ich dulde es nur. Und da stimmt was nicht. Auch unsere gemeinsame Liebe zur Science-Fiction kann das nicht reparieren. Schade ...
Was kann man auch groß von einer arrangierten Beziehung erwarten?
ALLES FERTIG! KAPITEL X - Ausschnitt:
Glaubsalz Version 17* abgekürzt auch GS17 genannt, ist eine neue revolutionäre Substanz, die es ermöglicht, Menschen auch gegen ihre ursprüngliche Meinung dauerhaft von einem anderen Glauben zu überzeugen. Im Augenblick besitzt das GS17 noch eine Halbwertszeit von vier Jahren. Das bedeutet, dass sich nach vier Jahren die Hälfte des GS17 zersetzt hat und die verbliebene Hälfte nur noch eingeschränkt auf den Probanden einwirkt. Man arbeitet aber an einer gesteuerten Halbwertszeit des GS17. Gedanken darüber, wie man eine breitere Öffentlichkeit mit dem GS17 erreichen kann, werden zur Zeit erörtert und diskutiert von einem wissenschaftlichen Expertenteam. Man denkt zum Beispiel an die Verbreitung des GS17 im Trinkwasser, um danach durch gezielte unterschwellige Werbung im TV die bestmöglichste und effektivste Wirkung zu erreichen. Anwendungsbereiche: Im politischen, geschäftlichen, sowie auch im privaten Bereich. Nebenwirkungen: Keine Nachteile: Gewisse Kältegrade können die komplizierte molekulare Struktur des GS17 zerstören. Diese Gefahr kann aber vernachlässigt werden, weil die Überlebenschancen gering sind (eintretender Tod oder
Fehlfunktion = 80%). Fazit: GS17 wird kontinuierlich weiterentwickelt, zumal ein großer Bedarf danach besteht (Beispiel: Präsidentschafts- oder sonstige politische Wahlen) Ein weiterer Bedarf besteht auch bei den großen Kirchen in diesen Zeiten der schwindenden Gläubigen. Der Vatikan hat schon großes Interesse signalisiert. Unsere Geschäftspolitik ist erfolgreich, und unsere Devise hat sich bestätigt: Nur wer‘s glaubt, ist selig... *Es besteht keine Ähnlichkeit mit dem harmlosen Abführmittel Glaubersalz. (Auszug aus einem hochgeheimen Bulletin der FIRMA)