Mailverkehr, leicht frivol...

Tante Hedwig schrieb mir:

Wann gehste denn ins Krankenhaus, mein Kind?
Ich geb dir schonmal im voraus ein paar feuchte Küsse mit auf den Weg... warum nimmste bloß den Läppi nich mit...tztztztzt... Wenn du nich privat liegst, musste doch den ganzen Tag fernsehen - schon, weil deine Mitpatienten das tun, oder?
Haste gute Bücher, Kind?
Und Patientenverfügung?
Gute Unterwäsche?
HachichmachmirsolcheSorgen.
Schick mir gleich danach 'n Foto, ohne Schilddrüse, damit Tante Gesine gucken kann, obse das auch richtig gemacht haben, haste gehört, mein Iggy?
Mein Rat: Lass Dir gleich das Doppelkinn mit wech machen, wenn die schonmal dabei sind...
Und iss ordentlich, haste gehört?
Und träum was Schönes inne Narkose.
Und kein Sex, hörst du!
Auch nich mitte Nachtschicht.
Das sind doch noch ganz junge Kerle, und pervers sind die auch, stehen auf Blut, Schweiß und Tränen... Stell dir bloß vor, du sollst so einem 'n Blowjob machen...
Willst du NOCHMAL zum Logopäden?
Nein, willze nich!
Also halt dein Nachthemd zu, Iggy!
Haste mich verstanden?
So - und nun geh deine Sachen packen!
Wirdschonallesgutwerden.
Hör auf deine Tante Hedwig

Ich schrieb Tante Hedwig zurück (weniger lustig):

Jo jo, alles klar. Ich mach mir wie beim erstenmal gar keine Sorgen. Wird schon gut(schief)gehen. ;-)
Die Voruntersuchungen waren gestern - und morgen dann früh ins Krankenhaus.
Ich nehm datt Läpp nicht mit, auch keine Bücher, höchstens ein Buchwerk, das ich noch zusammennähen muss, weil ich ja zuhause keine Zeit dafür habe.
Ich betrachte das als Urlaub: Vom Mann, von den immer hungrigen Katzen, vom Haus, Internet.
Sonst noch watt? Weiß nich. Wenn ich Pech hab, lieg ich im Dreibettzimmer mit zwei Türkinnen zusammen - plus Familie.
Aber auch das werde ich überstehen: Kopfhörer, Verdunklungsbrille... Fällt mir gerade ein, dunkle Sonnenbrille einpacken.
Unterwäsche: Jau, aber bequem und bestimmt nicht sehr antörnend.
Essen: Muss ich wohl aus Langeweile.
Doppelkinn wegmachen: Gerne - plus Doppelbauch auch wegmachen.
Blowjob: Ich doch nicht bei denen - die bei mir. *lach*
Nachthemd: Wäre eher abschreckend, es auf zu halten.
Und last but not least (verdammt, hab nie verstanden, was das bedeutet) Patience-Verfügung: dieses Kartenspiel kann ich nicht.
Nachtrag: ich nehm' doch ein Buch mit: Pompeji, 's passt so gut zu meinem neuen (Rom)roman.
also Tante Hedwig, mach dir keine Sorgen - wird schon schiefgehen. ;-)
sissi (Gast) - 17. Jun, 17:30

Das ist ja mal Satire nach meinem Geschmack....lach.
Ich krieg mich gar nicht mehr ein und mein armes, von der Nachtschicht gebeuteltes Gesicht begann zu zucken... erst die Mundwinkel, dann die Augen und nun.... lach ich laut.
Herrlich und genau der rechte Text, um meine Laune von Null auf ... verrat ich nicht... hoch zu katapulieren.
Grüß sie in der nächsten Mail...
Dir wünsche ich gute Doktors, die wissen, was sie tun.
Pass gut auf dich auf...

Iggy - 17. Jun, 19:56

das freut mich,

und ich werde es gerne ausrichten. ;-)
aber jetzt muss ich dann mal...
gruß und kuss!
antworten
schlafmuetze - 18. Jun, 22:14

Hallo Iggy :-)

Ohoh, "Urlaub" mit Frühstück ans Bett .. ; alles Gute für die OP wünsche ich dir und im Anschluß eine schnelle vollständige Genesung.
Interessante Ideen hat deine Tante Gesine .. :-)
.. und Phantasie.
Grüßli .. und hör auf deine Tante: fang nichts mit der Nachtschicht an.
Nimm lieber den Chefarzt ;-)

Iggy - 20. Jun, 16:39

nix frühstück am bett ;-)

und diese sagenhafte koryphäe von chefarzt, nein es war sogar ein chefprofessor - habe ich gar nicht gesehen. schietiger feiertag! *lach*
antworten
pathologe - 19. Jun, 13:57

Bücher?

Ich habe jetzt meinen Termin, zur Beruhigung meines Chefs sogar etwas verschoben, ausgemacht und werde Anfang Juli die OP nach Art "Frankreich 1789" durchmachen. Leider nahm man mir die Aussicht auf einen ausgedehnten Urlaub mit Vollpension im Bett, nach 2 Tagen soll ich schon wieder aus dem Krankenhaus geworfen werden. Da rentieren sich auch keine mitgenommenen Bücher, vielleicht nur eine Tageszeitung.

Was das Zwangsfernsehen betrifft: fragen Sie einfach einen vielfliegenden Bekannten nach Businessclassmitbringseln. Da gibt es so schöne Ohrstöpsel. Und Schlafbrillen. Ah, ich sehe, Sie gehören da eher der Ray-Ban-Fraktion an.

Und, wie ging es aus?

Iggy - 20. Jun, 16:52

es ging gut aus,

ich bin alles los an schilddrüse - und habe meine bänder noch bzw. wieder. und von wegen ray-ban-fraktion, woolworth ist meine sichtweise. ;-)
aber wie schon ersehnt (nicht vom volk natürlich) bahnt sich nach 1789 eine neue revolution an: alle faulen kranken säcke, die meinen, sie könnten sich volle 10 tage im krankenhaus rumsuhlen - ha! nix mehr! dennoch können auch 2 tage sehr lang sein...
ich hoffe, herr pathologe, dass auch bei ihnen alles gut geht.
einen lieben gruß sende ich ihnen
antworten
angelface (Gast) - 24. Jun, 09:03

isse wech!...wouwwwwwwwww...

ach, was les ich da als ich heute Morgen als erstes auf deine Seite hüpfe um zu gucken was dein Sahnestückchen macht, isse nu ganz wech?...wouw...schön...! Gratulation, nu kann se dir keinen Ärscher mehr machen!....ich freu mich mit dir...aber in 2 tagen ist fast schon eine Unverschämtheit, da konnste ja nicht mal genüsslich auschlafen!
antworten
Iggy - 24. Jun, 13:11

is wech!

jetzt wart ich nur noch auf den befund, toitoitoi - und dann hormone hinein! ;-)
antworten

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Mal was anderes...

Neue Ausschnitte aus LOVE GAMES (wird bearbeitet) Robert und ich ...
Wir hatten wundervolle Wochen im Januar. "Sniff 'n' The Tears" hörten wir, während wir uns liebten. Und er war ein guter Liebhaber.
"Men at work" waren fantastisch! Und "The Smiths", die waren ganz besonders gut.
Wir hatten auch gemeinsame Interessen, zum Beispiel Science-Fiction. Robert meinte, ich wäre die einzige Frau - unter seinen Exlieben - die Science-Fiction liest. Vermutlich kennt er nicht viele Frauen, aber wir haben gerne Bücher mit Kurzgeschichten ausgetauscht. Er kam mit Heinlein an - und ich mit Dick. Eigentlich mag ich beide, wobei Heinlein natürlich ultrakonservativ ist - und Dick mir manchmal zu mystisch daherkommt.
Ich war zufrieden.
Aber so richtig verliebt bin ich nicht in Robert. Da fehlt was, ich weiß nicht, was es ist. Aber da fehlt einiges, und auf Dauer wird das mit uns nicht klappen.
Trotzdem bleibe ich bei ihm. Ich brauche das, um die Trennung von Parker zu überstehen. Robert hat viele Macken. Ich weiß natürlich, dass ich noch viel mehr Macken habe als er. Deswegen bleibe ich auch bei ihm. Wegen meiner Macken oder wegen der Trennung von Parker? Es ist nur die Trennung, der ich hintertrauere - und nicht Parker, um Himmels Willen! Es geht nur um mein altes bequemes Leben: Nichts hören, nichts sehen, nichts fühlen ...
Ein paar Wochen später im grimmig kalten Februar wird es allmählich stressig mit Robert. Irgendwie scheint er zu spüren, dass ich nicht mehr in ihn verliebt bin. War ich jemals in ihn verliebt? Ich weiß es nicht. Und obwohl die Nächte mit ihm recht geil sind – er ist super gut im Bett und das weiß er auch – sind die Tage öde, ich langweile mich, es liegt nicht an ihm, er ist intelligent und lieb, er lädt mich öfter zum Essen ein, griechisch meistens, und das finde ich schwer erotisch, es gibt mir ein irres Gefühl, von einem Mann mit dem ich schlafe, zum Essen eingeladen zu werden. Das habe ich in den letzten Jahren so nicht erfahren. Nach dem Essen bin ich allerdings so satt, dass ich fast nie Lust habe, mit ihm zu schlafen. Ich dulde es nur. Und da stimmt was nicht. Auch unsere gemeinsame Liebe zur Science-Fiction kann das nicht reparieren. Schade ...
Was kann man auch groß von einer arrangierten Beziehung erwarten?


Alle meine blöden Romane sind übrigens H I E R

Holidays in Kampodia

ALLES FERTIG!
KAPITEL X - Ausschnitt:
Glaubsalz Version 17* abgekürzt auch GS17 genannt, ist eine neue revolutionäre Substanz, die es ermöglicht, Menschen auch gegen ihre ursprüngliche Meinung dauerhaft von einem anderen Glauben zu überzeugen.
Im Augenblick besitzt das GS17 noch eine Halbwertszeit von vier Jahren. Das bedeutet, dass sich nach vier Jahren die Hälfte des GS17 zersetzt hat und die verbliebene Hälfte nur noch eingeschränkt auf den Probanden einwirkt. Man arbeitet aber an einer gesteuerten Halbwertszeit des GS17.
Gedanken darüber, wie man eine breitere Öffentlichkeit mit dem GS17 erreichen kann, werden zur Zeit erörtert und diskutiert von einem wissenschaftlichen Expertenteam. Man denkt zum Beispiel an die Verbreitung des GS17 im Trinkwasser, um danach durch gezielte unterschwellige Werbung im TV die bestmöglichste und effektivste Wirkung zu erreichen.
Anwendungsbereiche: Im politischen, geschäftlichen, sowie auch im privaten Bereich.
Nebenwirkungen: Keine
Nachteile: Gewisse Kältegrade können die komplizierte molekulare Struktur des GS17 zerstören. Diese Gefahr kann aber vernachlässigt werden, weil die Überlebenschancen gering sind (eintretender Tod oder Fehlfunktion = 80%).
Fazit: GS17 wird kontinuierlich weiterentwickelt, zumal ein großer Bedarf danach besteht (Beispiel: Präsidentschafts- oder sonstige politische Wahlen)
Ein weiterer Bedarf besteht auch bei den großen Kirchen in diesen Zeiten der schwindenden Gläubigen. Der Vatikan hat schon großes Interesse signalisiert.
Unsere Geschäftspolitik ist erfolgreich, und unsere Devise hat sich bestätigt: Nur wer‘s glaubt, ist selig...
*Es besteht keine Ähnlichkeit mit dem harmlosen Abführmittel Glaubersalz.
(Auszug aus einem hochgeheimen Bulletin der FIRMA)

Fortsetzung folgt, aber nicht mehr in diesem Theater, sondern dort:
Was geschah und geschehen wird und fertig ist...

Recent Visitors... ist leider übern Jordan gegangen. Schade drum, es war schön zu sehen, wie die Welt bei mir vorbei schaute...

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