Topp, die Wette... Teil 4
Immer noch Freitagabend:
„Du bist wirklich faszinierend“, sagte der große fremde Mann zu ihr, während seine Hände ihren Rücken streichelten. Dummerweise befand sich ein Stück nackte Haut zwischen ihrem Top und dem Rock...
Irma fühlte sich ein wenig unbehaglich. „Äääh ja wirklich?“ sagte sie zerstreut und versuchte gleichzeitig, Christopher im Auge zu behalten – und vor allem um zu sehen, ob er sie auch sie im Auge behielt.
„Und du bist unwahrscheinlich sexy.“ Eine Hand des Fremden war auf einmal nicht mehr auf ihrem Rücken, sondern näherte sich auf bedrohliche Art ihrem Hintern. Irma wich nach hinten aus, aber die Hände des Fremden blieben dort, wo sie wohl sein wollten.
Oh Gott! Irma geriet ein wenig in Panik, diese Hände... nein, sie wollte es nicht, aber wenn sie jetzt sagte, nimm die Flossen weg, dann war der Typ bestimmt auch weg. Also erst einmal gefallen lassen... Instinktiv suchten ihre Blicke wieder Christopher. Aber der war nicht mehr an dem Platz, an dem er zu sein hatte. Er war weg!
Was zum Geier... Irma ließ ihre Blicke im ganzen E-body herumwandern, aber er war nicht mehr da. Ließ sie sich hier etwa umsonst den Hintern abgrabbeln? Wo steckte der Kerl?
Dann auf einmal sah sie ihn, er stand an der Eingangstüre und war mit einer Frau in ein Gespräch vertieft. Mit einer FRAU? So eine Unverschämtheit! Er hatte sich nicht mit anderen Frauen zu unterhalten, vor allem nicht mit solchen Frauen, nicht mit solchen Tittenmonstern!
Aber es kam noch schlimmer. Fassungslos sah sie, wie er mit diesem aufgeblasenen... Gummitier hinausging aus dem E-body. Was hatte er vor?
Irma wurde unruhig, sie konnte sich nicht mehr auf den Tanz mit dem gutaussehenden Fremden konzentrieren. Aber sie versuchte es. Mindestens drei Minuten lang versuchte sie es, bis sie schließlich gepeinigt aufgab.
„Ich möchte nicht mehr tanzen“, sagte sie.
„Das ist schon okay“, sagte ihr Tanzpartner. „Möchtest du, dass wir hinausgehen?“
Hinausgehen? Keine schlechte Idee. Hinausgehen, um zu sehen, was Christopher dort draußen trieb? Gerne.
„Warum nicht“, sagte sie leichthin.
Sie gingen also hinaus, und der fremde Mann öffnete ihr fürsorglich die Tür und legte fürsorglich seine Hand um ihre Schultern. Die frische Luft kühlte ihre heiß gewordene Stirn ab, und sie ließ ihre Blicke schweifen. Wo war er?
Aha, er stand mit dem Tittenmonster vor einem Porsche, die Motorhaube war geöffnet, und sie sah, wie Chris in den Motorraum schaute. Er machte da irgend etwas und wandte sich danach lächelnd dieser blonden Barbie-Titten-Gummi-Monster-Puppe zu. Und diese Kuh schmachtete ihn an!
Irma verspürte einen unverständlichen Stich in ihrem Herzen, den sie aber ignorierte. Sie wandte sich ab. Chris wollte sie wohl eifersüchtig machen. Da war er aber an die Falsche gekommen! Aber was konnte sie tun? Genau! Ihm zeigen, dass es ihr piepegal war...
„Ich glaube, ich hab’ mich jetzt abgekühlt“, sagte sie verführerisch zu ihrem Begleiter“, und das obwohl sie innerlich kochte. „Lass uns wieder hineingehen und was trinken...“
„Wie du willst.“ Er legte besitzergreifend seinen Arm um ihre Schulter – Irma hoffte, dass man das auch sehen würde – und sie gingen einträchtig wieder zurück ins E-body.
Sie ließ sich von ihm an einen Tisch führen, den man von der Theke aus nicht sehen konnte. Und das war gut so. Denn wenn man SIE nicht sehen konnte, dann konnte sie auch nichts von der Theke sehen. Und sie wollte auch nichts sehen. Sie war sauer! Diese blöde Wette hatte ihr jetzt schon den Abend versaut. Irgendwie ging alles schief, und vielleicht hatte sie sich ein bisschen übernommen. Chris interessierte sich anscheinend einen Dreck um das, was sie so trieb. Okay, wenn das so war, dann konnte sie es ja auch treiben...
Sie studierte die Getränkekarte und würde schnell fündig. Ein Cocktail namens Long Island Ice Tea war heute im Angebot, und der Name hörte sich relativ harmlos an.
„So einen möchte ich!“ Sie deutete auf die Getränkekarte.
Natürlich bekam sie ihn, während der Typ sie weiterhin anstrahlte.
Der Long Island Ice Tea sah wirklich aus wie Tee. Er war ein bisschen bräunlich und befand sich in einem eimergroßen Gefäß aus Glas. Und er schmeckte gut! Man konnte nicht anders, als ihn langsam aber permanent zu schlürfen. Er passte irgendwie gut zu der Hitze im E-body, und man fühlte sich nach einer Weile richtig fantastisch leicht im Kopf. Musste an dem Tee darin liegen. Wunderbares Zeug! Denn Chris und sein Tittenmonster wurden dadurch an den äußeren Rand ihres Bewusstseins vertrieben. Dorthin, wo sie nicht weiter störten.
Volker, so hieß der Typ, saß ihr auf einmal nicht mehr gegenüber, sondern dicht neben ihr. Er sagte nette Sachen. So was ähnliches wie: Deine Beine sind geil, dein Busen auch und dein Bo sowieso...
Das reimte sich tatsächlich. Dein Bo sowieso. Irma musste kichern. War der etwa ein Bo-Fetischischt? Quatsch, Bo-Fetichist... DJ Bobo... Ach Quatsch, egal!
Der Tee war alle, und sie hatte Durst auf einen neuen Eimer.
„Holger, kann ich noch einen haben?“
„Ja natürlich, aber ich heiße Volker.“
„Auch recht, Holger! Du bist so süß zu mir.“ Er wurde ihr immer sympathischer. Warum? Passierte jetzt das, was man unter Schönsaufen verstand? Irma musste kichern. Da war bestimmt Alkohol im Tee!
Nach dem zweiten Long Island Ice Tea verwischten sich langsam aber sicher sich die Konturen der Umgebung, und Irma meinte, ein permanentes Rauschen in den Ohren zu haben. Und entweder war sie unendlich langsam geworden, oder die Zeit verging unendlich schnell, denn als sie auf die große Uhr im E-body sah, stellte sie fest, dass es schon halb eins war. Der Typ neben ihr quasselte immer noch, aber sie bekam nicht mehr viel davon mit. Er hatte auch besitzergreifend irgendeinen Tentakel um sie gelegt, der sich langsam an ihren Busen schlängelte. Ein anderer von seinen vielen Tentakeln lag auf ihrem rechten Bein und wollte sich wohl unter ihren Rock drängen. Irma presste die Beine zusammen. Sie war ein bisschen wie gelähmt, aber sie hatte jetzt die Nase voll.
„Ich geh jezz nach Hause“, sagte sie mit einer Stimme, die sich komisch anhörte. Sie erhob sich, aber irgendwie rutschte ihr ein Bein weg und sie musste sich an einem Pfosten festhalten. Du bist aber ein netter Pfosten, dachte sie dankbar. Aber sie traute sich nicht, ihn loszulassen, den netten Pfosten.
Dann auf einmal spürte sie, wie jemand sie festhielt, und es handelte sich nicht um den Pfosten, sondern um...
Sie kannte ihn. Es war Chris. Er war noch da. War nicht mit dem Tittenmonster abgehauen. Das war gut.
Oh Chris, du hast mich gerettet! Das sagte sie natürlich nicht laut, sondern dachte es nur. Aber dafür hörte sie, wie ER laut sagte: „Das war jetzt genug! Du kannst abhauen!“ Und Irma war sich sicher, dass er nicht sie damit meinte.
„Ssssüss Holger“, sagte sie fröhlich. „Mach’s gut und dange für den Tee!“
„Du warst doch wohl nicht eifersüchtig?“ hörte sie verschwommen Chris’ Stimme, während er sie wohl nach Hause schleifte.
„Wer, ich?“ Sie versuchte, ihre Stimme ein bisschen deutlicher klingen zu lassen. „Ddu schpinnst doch wohl! Ich und eifersüschtisch? Nich auf eine auss Sssilicon-Valley!“ Sie prustete verächtlich – und verwünschte ihre Stimmbänder, die anscheinend mit der Sprache nicht mehr zurechtkamen.
„Bist du besoffen oder was?“
„Nö, ich hab nur so’n Tee gedrungen...“ Irma hörte ihn lachen, und das war das letzte, was sie in dieser Nacht hörte.
Ende Teil 4 © Iggy 2008
Mittlerweile ist es fertig, und es entwickelt sich zu einem ganzen Zyklus, zu lesen DORT>>>
„Du bist wirklich faszinierend“, sagte der große fremde Mann zu ihr, während seine Hände ihren Rücken streichelten. Dummerweise befand sich ein Stück nackte Haut zwischen ihrem Top und dem Rock...
Irma fühlte sich ein wenig unbehaglich. „Äääh ja wirklich?“ sagte sie zerstreut und versuchte gleichzeitig, Christopher im Auge zu behalten – und vor allem um zu sehen, ob er sie auch sie im Auge behielt.
„Und du bist unwahrscheinlich sexy.“ Eine Hand des Fremden war auf einmal nicht mehr auf ihrem Rücken, sondern näherte sich auf bedrohliche Art ihrem Hintern. Irma wich nach hinten aus, aber die Hände des Fremden blieben dort, wo sie wohl sein wollten.
Oh Gott! Irma geriet ein wenig in Panik, diese Hände... nein, sie wollte es nicht, aber wenn sie jetzt sagte, nimm die Flossen weg, dann war der Typ bestimmt auch weg. Also erst einmal gefallen lassen... Instinktiv suchten ihre Blicke wieder Christopher. Aber der war nicht mehr an dem Platz, an dem er zu sein hatte. Er war weg!
Was zum Geier... Irma ließ ihre Blicke im ganzen E-body herumwandern, aber er war nicht mehr da. Ließ sie sich hier etwa umsonst den Hintern abgrabbeln? Wo steckte der Kerl?
Dann auf einmal sah sie ihn, er stand an der Eingangstüre und war mit einer Frau in ein Gespräch vertieft. Mit einer FRAU? So eine Unverschämtheit! Er hatte sich nicht mit anderen Frauen zu unterhalten, vor allem nicht mit solchen Frauen, nicht mit solchen Tittenmonstern!
Aber es kam noch schlimmer. Fassungslos sah sie, wie er mit diesem aufgeblasenen... Gummitier hinausging aus dem E-body. Was hatte er vor?
Irma wurde unruhig, sie konnte sich nicht mehr auf den Tanz mit dem gutaussehenden Fremden konzentrieren. Aber sie versuchte es. Mindestens drei Minuten lang versuchte sie es, bis sie schließlich gepeinigt aufgab.
„Ich möchte nicht mehr tanzen“, sagte sie.
„Das ist schon okay“, sagte ihr Tanzpartner. „Möchtest du, dass wir hinausgehen?“
Hinausgehen? Keine schlechte Idee. Hinausgehen, um zu sehen, was Christopher dort draußen trieb? Gerne.
„Warum nicht“, sagte sie leichthin.
Sie gingen also hinaus, und der fremde Mann öffnete ihr fürsorglich die Tür und legte fürsorglich seine Hand um ihre Schultern. Die frische Luft kühlte ihre heiß gewordene Stirn ab, und sie ließ ihre Blicke schweifen. Wo war er?
Aha, er stand mit dem Tittenmonster vor einem Porsche, die Motorhaube war geöffnet, und sie sah, wie Chris in den Motorraum schaute. Er machte da irgend etwas und wandte sich danach lächelnd dieser blonden Barbie-Titten-Gummi-Monster-Puppe zu. Und diese Kuh schmachtete ihn an!
Irma verspürte einen unverständlichen Stich in ihrem Herzen, den sie aber ignorierte. Sie wandte sich ab. Chris wollte sie wohl eifersüchtig machen. Da war er aber an die Falsche gekommen! Aber was konnte sie tun? Genau! Ihm zeigen, dass es ihr piepegal war...
„Ich glaube, ich hab’ mich jetzt abgekühlt“, sagte sie verführerisch zu ihrem Begleiter“, und das obwohl sie innerlich kochte. „Lass uns wieder hineingehen und was trinken...“
„Wie du willst.“ Er legte besitzergreifend seinen Arm um ihre Schulter – Irma hoffte, dass man das auch sehen würde – und sie gingen einträchtig wieder zurück ins E-body.
Sie ließ sich von ihm an einen Tisch führen, den man von der Theke aus nicht sehen konnte. Und das war gut so. Denn wenn man SIE nicht sehen konnte, dann konnte sie auch nichts von der Theke sehen. Und sie wollte auch nichts sehen. Sie war sauer! Diese blöde Wette hatte ihr jetzt schon den Abend versaut. Irgendwie ging alles schief, und vielleicht hatte sie sich ein bisschen übernommen. Chris interessierte sich anscheinend einen Dreck um das, was sie so trieb. Okay, wenn das so war, dann konnte sie es ja auch treiben...
Sie studierte die Getränkekarte und würde schnell fündig. Ein Cocktail namens Long Island Ice Tea war heute im Angebot, und der Name hörte sich relativ harmlos an.
„So einen möchte ich!“ Sie deutete auf die Getränkekarte.
Natürlich bekam sie ihn, während der Typ sie weiterhin anstrahlte.
Der Long Island Ice Tea sah wirklich aus wie Tee. Er war ein bisschen bräunlich und befand sich in einem eimergroßen Gefäß aus Glas. Und er schmeckte gut! Man konnte nicht anders, als ihn langsam aber permanent zu schlürfen. Er passte irgendwie gut zu der Hitze im E-body, und man fühlte sich nach einer Weile richtig fantastisch leicht im Kopf. Musste an dem Tee darin liegen. Wunderbares Zeug! Denn Chris und sein Tittenmonster wurden dadurch an den äußeren Rand ihres Bewusstseins vertrieben. Dorthin, wo sie nicht weiter störten.
Volker, so hieß der Typ, saß ihr auf einmal nicht mehr gegenüber, sondern dicht neben ihr. Er sagte nette Sachen. So was ähnliches wie: Deine Beine sind geil, dein Busen auch und dein Bo sowieso...
Das reimte sich tatsächlich. Dein Bo sowieso. Irma musste kichern. War der etwa ein Bo-Fetischischt? Quatsch, Bo-Fetichist... DJ Bobo... Ach Quatsch, egal!
Der Tee war alle, und sie hatte Durst auf einen neuen Eimer.
„Holger, kann ich noch einen haben?“
„Ja natürlich, aber ich heiße Volker.“
„Auch recht, Holger! Du bist so süß zu mir.“ Er wurde ihr immer sympathischer. Warum? Passierte jetzt das, was man unter Schönsaufen verstand? Irma musste kichern. Da war bestimmt Alkohol im Tee!
Nach dem zweiten Long Island Ice Tea verwischten sich langsam aber sicher sich die Konturen der Umgebung, und Irma meinte, ein permanentes Rauschen in den Ohren zu haben. Und entweder war sie unendlich langsam geworden, oder die Zeit verging unendlich schnell, denn als sie auf die große Uhr im E-body sah, stellte sie fest, dass es schon halb eins war. Der Typ neben ihr quasselte immer noch, aber sie bekam nicht mehr viel davon mit. Er hatte auch besitzergreifend irgendeinen Tentakel um sie gelegt, der sich langsam an ihren Busen schlängelte. Ein anderer von seinen vielen Tentakeln lag auf ihrem rechten Bein und wollte sich wohl unter ihren Rock drängen. Irma presste die Beine zusammen. Sie war ein bisschen wie gelähmt, aber sie hatte jetzt die Nase voll.
„Ich geh jezz nach Hause“, sagte sie mit einer Stimme, die sich komisch anhörte. Sie erhob sich, aber irgendwie rutschte ihr ein Bein weg und sie musste sich an einem Pfosten festhalten. Du bist aber ein netter Pfosten, dachte sie dankbar. Aber sie traute sich nicht, ihn loszulassen, den netten Pfosten.
Dann auf einmal spürte sie, wie jemand sie festhielt, und es handelte sich nicht um den Pfosten, sondern um...
Sie kannte ihn. Es war Chris. Er war noch da. War nicht mit dem Tittenmonster abgehauen. Das war gut.
Oh Chris, du hast mich gerettet! Das sagte sie natürlich nicht laut, sondern dachte es nur. Aber dafür hörte sie, wie ER laut sagte: „Das war jetzt genug! Du kannst abhauen!“ Und Irma war sich sicher, dass er nicht sie damit meinte.
„Ssssüss Holger“, sagte sie fröhlich. „Mach’s gut und dange für den Tee!“
„Du warst doch wohl nicht eifersüchtig?“ hörte sie verschwommen Chris’ Stimme, während er sie wohl nach Hause schleifte.
„Wer, ich?“ Sie versuchte, ihre Stimme ein bisschen deutlicher klingen zu lassen. „Ddu schpinnst doch wohl! Ich und eifersüschtisch? Nich auf eine auss Sssilicon-Valley!“ Sie prustete verächtlich – und verwünschte ihre Stimmbänder, die anscheinend mit der Sprache nicht mehr zurechtkamen.
„Bist du besoffen oder was?“
„Nö, ich hab nur so’n Tee gedrungen...“ Irma hörte ihn lachen, und das war das letzte, was sie in dieser Nacht hörte.
Ende Teil 4 © Iggy 2008
Mittlerweile ist es fertig, und es entwickelt sich zu einem ganzen Zyklus, zu lesen DORT>>>
Iggy - 18. Aug, 10:05