Die F-AKTEN1 - Einführung

Ein Bürodrama auf dem fernen Planeten MERDE. Da dieser ganz schön weit weg ist, sollte uns eigentlich nicht jucken, was dort passiert.
Durch Zufall aber wird dieser Planet in der Galaxie Aktenkammer von Wesen bewohnt, die genauso aussehen wie die Bewohner des Planeten Erde in der Milchstraße. Und seltsamerweise gibt es dort auch ein Büroleben und eine Firma. Auf einem imaginären Schild über dem Eingang dieser Firma steht zu lesen:
DRUM LASSET IHR, DIE IHR HIER EINTRETET, ALLE HOFFNUNG FAHREN, DENN UNSER MOTTO LAUTET: WIR SIND ALLE SENIL, DEBIL UND VON HAUSE AUS BEKNACKT!
~~~~~~~~~~~~~~

Szenario:
Man sieht in einen großen Raum mit großen trüben Fenstern. Drei große Schreibtische stehen hintereinander. Auf allen drei Schreibtischen hocken total veraltete Computer mit dem Betriebssystem der Firma ‚Winzigzart’, die auf dem Planeten Merde praktisch das Monopol in Sachen Betriebssystemen inne hat (diese Betriebssysteme sind zwar nicht die besten, aber eben die häufigsten Betriebssysteme). Auch die Monitore passen sehr gut zu dem alten Gerät, es sind allesamt trübe Funzeln mit einer Auflösung von maximal 800x600 Fixeln, von deren Anblick man nach kürzester Zeit blind wird. Wer von diesen Fixelfunzeln noch nicht blind geworden ist, der wird dies mit Sicherheit von dem ‚Licht’ der wenigen noch funktionierenden Seonröhren, alldieweil der Rest der Röhren vom Chef der Firma zwecks Sparmaßnahmen schon lange außer Betrieb gesetzt worden ist.
Von diesem großen Raum aus erreicht man zwei kleinere Räume, die sich rechts und links wie Wurmfortsätze an den großen Raum anschmiegen.
In dem großen Raum riecht es relativ neutral. In den beiden kleinen Räumen riecht es nicht nur relativ, sondern ziemlich intensiv nach Zegiratten*.

*Zegiratten: Lange weiße Papierdinger, die mit einem seltsamen Kraut gefüllt sind – an dessen Wirkung sich niemand mehr erinnert – und deren eines Ende man anzündet und deren anderes Ende man sich in den Mund steckt und daran saugt. Das Saugen liegt den Säugern auf der Merde im Blut. Und obwohl diese Zegiratten schlecht schmecken, schlecht riechen und viele Leute von ihnen unangenehme und manchmal sogar tödlich verlaufende Krankheiten bekommen, erfreuen sie sich großer Beliebtheit auf dem Planeten. Natürlich gibt es einen permanenten Kampf zwischen Nichtsaugern und Saugern, aber der Kampf ist noch lange nicht entschieden. Die Sauger bestehen auf dem Grundrecht, sich kaputt zu saugen und ihren nichtsaugenden Mitwesen auf passive Weise das gleiche zugute kommen zu lassen, und die Nichtsauger kämpfen einen schier ausweglosen Kampf dagegen – der Kampf ist deswegen schier ausweglos, weil die Nichtsauger keine Lobby haben und außerdem als verbitterte, konsumfeindliche, der Wirtschaft schadende Meckerfritzen und Weicheier gelten, die sich mal nicht so haben sollen.

Die trüben Fenster deuten darauf hin, dass sie nur einmal im Jahr geputzt werden, vorzugsweise bei Minusgraden draußen, damit die Mitarbeiter drinnen mal richtig frieren können. Und der fleckig dreckige, teilweise verschlissene graue (???) Teppichboden deutet darauf hin, dass in ihm Mikroben und Kleinstlebewesen wohnen, die den Zustand der Feudalherrschaft und auch den der angeblich sozialistischen Republik mittlerweile überwunden haben sollten und die demnächst die Demokratie ausrufen werden.
Die äußere Elektrik der drei Computer hängt an wackeligen Steckdosen, ihre Verkabelung geht quer durch den Raum, ist vermischt mit dünneren Telefonleitungen, und das deutet darauf hin, dass der Chef der Firma es mit den Sicherheitsbestimmungen nicht so genau nimmt. Es ist doch auch viel besser, wenn man die Kontrolleure vom Ordnungsamt ein wenig schmiert, als für die gleiche Summe ein paar neue Steckdosen und ein paar von diesen flachen Plastiktunneln anschafft, die 1.) das Kabelgewirr verdecken und 2.) verhindern, dass die Angestellten sich öfter mal auf die Schnauze legen und dadurch eine kostbare antike Leitung aus der Wand reißen.
Und der ganze große Raum deutet darauf hin, dass es sich um einen sogenannten Nichtsaugerraum handelt, der umzingelt ist von zwei kleinen Saugerräumen, in denen nur EIN Sauger es jeweils schafft, ALLE Räume gut zu beduften.
Aber dies ist keine Geschichte über den Kampf zwischen Saugern und Nichtsaugern, sondern eine Geschichte über die seltsamen Gebräuche gewisser Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf dem fernen Planeten MERDE in der fernen Galaxie ‚Aktenkammer’, welche übrigens den galaktischen Staub und die damit verbundenen Allergien magnetikalisch anzieht...

Die Mitwirkenden:
MOTZFOTZ (Nichtsauger), Abteilungsleiter Nummero 1, ein noch recht agiler älterer Herr mit ziemlich gelben Zähnen, der eigentlich schon lange in Rente sein sollte, der aber trotzdem wacker weiter arbeitet, sehr zum Verdruss seiner Untergebenen. Böse Zungen behaupten, er würde es mit seiner Frau zu Hause nicht aushalten. MOTZFOTZ befindet in einem permanenten Kampf mit Firmen, die Treppenlifte herstellen (seine Frau kann die einzige Treppe im Haus nicht mehr hochgehen, weil sie es böse im Knie hat, und man hat schon diverse Treppenlifte im Haus einbauen lassen, die aber allesamt quietschen und somit einer so sensiblen Dame wie Frau MOTZFOTZ nicht zuzumuten sind). MOTZFOTZ ist typisch für diese Firma, die schwer an Überalterung leidet oder sie vielmehr noch fördert. Der greise, über 80jährige Buchhalter wird noch jeden Tag von seinem Blindenhund in die Firma geleitet und richtet dort meistens ein mittleres Chaos an. Der Buchhalter natürlich und nicht der Blindenhund, der Blindenhund ist okay. Aber wir wollen die Alten nicht verunglimpfen, die Jungen sind nämlich auch nicht viel besser.

LABERZWERCH (Sauger), Abteilungsleiter Nummero 2, circa fünfzig Jahre alt, klein von Gestalt aber von kräftiger Lungenkonstitution die LABERZWERCH dazu befähigt bis zu einer halben Stunde ununterbrochen ohne Luft zu holen auf (falls sie bis dato den Hörer nicht verschluckt haben) potentielle Kunden einzureden und ihnen ziemlich uninteressantes Zeug zu erzählen... Ufff!!! Der Zwerg... äääh Mann ist nicht sehr beliebt bei den Leuten, die er großkotzig für seine Untergebenen hält. Aber das sind sie nicht. Noch nicht. Siehe oben MOTZFOTZ.

DENUNZI (Nichtsauger), keine vierzig, also relativ jung für die Firma und kein Abteilungsleiter, obwohl er gerne einer sein möchte. DENUNZI ist relativ neu in der Abteilung, und keiner mag ihn. Könnte es daran liegen, dass er ein fauler nachlässiger Sack ist, der nur Scheiße baut (die andere auslöffeln müssen) und er auch sonst nicht sehr angenehm ist? Big Boss SHERMAN SHIT hat irgendwie Gefallen an diesem Typen DENUNZI gefunden und ihn eingestellt. SHERMAN SHIT ist bekannt dafür, solche Leute für seine Firma anzuheuern. Vermutlich, um die anderen zu demoralisieren.

INGA INDIOTA (Nichtsaugerin), eine über fünfzig Jahre alte Frau, die zwar aussieht wie ein bisschen über vierzig, aber trotzdem nicht mehr die Frischeste und Hübscheste ist, aber sie hat die meiste Ahnung von Preisen, von der EDV und überhaupt. Frau INDIOTA fühlt sich seit längerer Zeit überfordert, aber das ist sie alles selbst in Schuld, denn warum hat sie auch soviel Ahnung von allem, im Gegensatz zu den anderen, die so ein Mist wie Datenverarbeitung nicht im mindesten interessiert und die gut damit durchkommen?

CALLY BLONDIE (Nichtsaugerin), Spitzname: T-Rex, eine richtig junge Frau mit zwei recht kurzen Armen (siehe Spitzname), die zwar blond und jung, aber trotzdem oder vielleicht deswegen nicht so richtig lernfähig ist, denn nach einem Wochenende hat sie manchmal alles an Wissen vergessen, als ob jemand ihr Gehirn wie eine Festplatte formatiert hätte. Wahrscheinlich hat sie das Kelly-Bundy-Syndrom: Eine einzige neue Information kann bei Cally zur Löschung einer alten führen. Oder gleich zur Löschung von allen alten? Das wäre dann das KELLY-BUNDY-CALLY-BLONDIE-T-REX-SYNDROM.

JANA ROBERTS (Saugerin), eine wirkliche Exschönheit, die ziemlich in die Jahre gekommen ist, was aber Abteilungsleiter Nummero 2 LABERZWERCH nicht davon abhält, ihr immer noch in den Hintern zu kriechen. Jana hat keine besonderen Talente wie irgend etwas Künstlerisches, irgend etwas Nettes – oder gar die Fähigkeit, freiwillig etwas zu lernen (man kann ja immer die anderen fragen und wenn es zum zehntausendsten Mal ist), nein, ROBERTS hat nur eine Fähigkeit, nämlich früher einmal die Schönste unter der Sonne gewesen zu sein.

WISPER (Nichtsauger), ein sehr leise sprechender, circa dreißig Jahre alter Lagerarbeiter und auch ehemaliger Bäcker, den Big Boss SHERMAN SHIT aus dem Lager geholt hat, um zu beweisen, dass 1.) jeder Idiot Büroarbeit verrichten kann und dass 2.) solche Idioten viel dankbarer sind, weil man sie aus dem Lager geholt hat, denn dort sind sie von den anderen Mitarbeitern unbeschreiblich gepiesackt worden. Und wahrscheinlich sind sie auch deswegen aus dem Lager geholt worden, weil sie viel billiger sind als die gelernten Kräfte im Büro.

Ja, so ist Big Boss SHERMAN SHIT eben. Menschenfreundlich bis zum Exzess...


Fortsetzung hier....
bonanzaMARGOT - 14. Sep, 13:55

ich kann bis heute nicht nachvollziehen, was man in einem büro eigentlich macht.

Iggy - 14. Sep, 16:59

also datt is so:
es gibt da leute, die viel kohle verdienen, sie sollen den umsatz ankurbeln, dafür stellt man ihnen teure pcs zur verfügung und jede menge zeit, die sie natürlich auch für diese hehre aufgabe nutzen...
dann gibt es da leute, welche die drecksarbeit machen, also den betrieb am laufen halten, die werden immer weniger, genauso wie die ersteren immer mehr werden. außerdem müssen sie sich von faulen mitläufersocken verarschen lassen, auf die aus undurchschaubaren gründen das system nicht zutrifft. ;-)
antworten
bonanzaMARGOT - 14. Sep, 17:09

hm. das klingt so, als ob ein wasserkopf immer größer wird, währenddessen die menschen, die sich wirklich den arsch aufreissen, in denselbigen vom wasserkopf gefickt werden.
antworten
Iggy - 14. Sep, 17:14

es kommt dir bekannt vor. tja, im pflegebereich ist es bestimmt noch viel extremer.
antworten
bonanzaMARGOT - 14. Sep, 17:16

ja, ich bin die arschwischmaschine der wasserköpfigen gesellschaft.
antworten

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Dort gibt es (natürliche kostenlose) Bücher von mir:




Mal was anderes...

Neue Ausschnitte aus LOVE GAMES (wird bearbeitet) Robert und ich ...
Wir hatten wundervolle Wochen im Januar. "Sniff 'n' The Tears" hörten wir, während wir uns liebten. Und er war ein guter Liebhaber.
"Men at work" waren fantastisch! Und "The Smiths", die waren ganz besonders gut.
Wir hatten auch gemeinsame Interessen, zum Beispiel Science-Fiction. Robert meinte, ich wäre die einzige Frau - unter seinen Exlieben - die Science-Fiction liest. Vermutlich kennt er nicht viele Frauen, aber wir haben gerne Bücher mit Kurzgeschichten ausgetauscht. Er kam mit Heinlein an - und ich mit Dick. Eigentlich mag ich beide, wobei Heinlein natürlich ultrakonservativ ist - und Dick mir manchmal zu mystisch daherkommt.
Ich war zufrieden.
Aber so richtig verliebt bin ich nicht in Robert. Da fehlt was, ich weiß nicht, was es ist. Aber da fehlt einiges, und auf Dauer wird das mit uns nicht klappen.
Trotzdem bleibe ich bei ihm. Ich brauche das, um die Trennung von Parker zu überstehen. Robert hat viele Macken. Ich weiß natürlich, dass ich noch viel mehr Macken habe als er. Deswegen bleibe ich auch bei ihm. Wegen meiner Macken oder wegen der Trennung von Parker? Es ist nur die Trennung, der ich hintertrauere - und nicht Parker, um Himmels Willen! Es geht nur um mein altes bequemes Leben: Nichts hören, nichts sehen, nichts fühlen ...
Ein paar Wochen später im grimmig kalten Februar wird es allmählich stressig mit Robert. Irgendwie scheint er zu spüren, dass ich nicht mehr in ihn verliebt bin. War ich jemals in ihn verliebt? Ich weiß es nicht. Und obwohl die Nächte mit ihm recht geil sind – er ist super gut im Bett und das weiß er auch – sind die Tage öde, ich langweile mich, es liegt nicht an ihm, er ist intelligent und lieb, er lädt mich öfter zum Essen ein, griechisch meistens, und das finde ich schwer erotisch, es gibt mir ein irres Gefühl, von einem Mann mit dem ich schlafe, zum Essen eingeladen zu werden. Das habe ich in den letzten Jahren so nicht erfahren. Nach dem Essen bin ich allerdings so satt, dass ich fast nie Lust habe, mit ihm zu schlafen. Ich dulde es nur. Und da stimmt was nicht. Auch unsere gemeinsame Liebe zur Science-Fiction kann das nicht reparieren. Schade ...
Was kann man auch groß von einer arrangierten Beziehung erwarten?


Alle meine blöden Romane sind übrigens H I E R

Holidays in Kampodia

ALLES FERTIG!
KAPITEL X - Ausschnitt:
Glaubsalz Version 17* abgekürzt auch GS17 genannt, ist eine neue revolutionäre Substanz, die es ermöglicht, Menschen auch gegen ihre ursprüngliche Meinung dauerhaft von einem anderen Glauben zu überzeugen.
Im Augenblick besitzt das GS17 noch eine Halbwertszeit von vier Jahren. Das bedeutet, dass sich nach vier Jahren die Hälfte des GS17 zersetzt hat und die verbliebene Hälfte nur noch eingeschränkt auf den Probanden einwirkt. Man arbeitet aber an einer gesteuerten Halbwertszeit des GS17.
Gedanken darüber, wie man eine breitere Öffentlichkeit mit dem GS17 erreichen kann, werden zur Zeit erörtert und diskutiert von einem wissenschaftlichen Expertenteam. Man denkt zum Beispiel an die Verbreitung des GS17 im Trinkwasser, um danach durch gezielte unterschwellige Werbung im TV die bestmöglichste und effektivste Wirkung zu erreichen.
Anwendungsbereiche: Im politischen, geschäftlichen, sowie auch im privaten Bereich.
Nebenwirkungen: Keine
Nachteile: Gewisse Kältegrade können die komplizierte molekulare Struktur des GS17 zerstören. Diese Gefahr kann aber vernachlässigt werden, weil die Überlebenschancen gering sind (eintretender Tod oder Fehlfunktion = 80%).
Fazit: GS17 wird kontinuierlich weiterentwickelt, zumal ein großer Bedarf danach besteht (Beispiel: Präsidentschafts- oder sonstige politische Wahlen)
Ein weiterer Bedarf besteht auch bei den großen Kirchen in diesen Zeiten der schwindenden Gläubigen. Der Vatikan hat schon großes Interesse signalisiert.
Unsere Geschäftspolitik ist erfolgreich, und unsere Devise hat sich bestätigt: Nur wer‘s glaubt, ist selig...
*Es besteht keine Ähnlichkeit mit dem harmlosen Abführmittel Glaubersalz.
(Auszug aus einem hochgeheimen Bulletin der FIRMA)

Fortsetzung folgt, aber nicht mehr in diesem Theater, sondern dort:
Was geschah und geschehen wird und fertig ist...

Recent Visitors... ist leider übern Jordan gegangen. Schade drum, es war schön zu sehen, wie die Welt bei mir vorbei schaute...

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