Das Band der Bänder...

oder wie eine Operation in die Hose ging. ;-)


Mittlerweile kann ich drüber lachen.
Wie fing es an? Optimistisch. Ich bekam ein Zweibettzimmer, mit meiner Zimmernachbarin verstand ich mich gut, alles bestens. Ich hatte überhaupt keine Angst vor der Schilddrüsen-OP, alle Leute erzählten mir nur Gutes, sowas wie: "Die beste OP meines Lebens" - "Ich hatte nur ein paar Halsschmerzen danach" - "Das ist eine einfache Sache"...
Also war ich, als es in den OP-Saal ging, so gelassen wie selten zuvor in meinem Leben, und das ohne Beruhigungsspritze ......
...... Ich wachte auf. Leute standen um mich herum, fragten mich, ob ich sprechen könnte. Das konnte ich einigermaßen. Aber... dann teilte man mir mit, dass die OP nur zur Hälfte geklappt hatte, ein Flügelchen wäre weg, bei dem anderen wollte das Gerät nicht weitermachen.
Wieso musste ich an Little Britain denken: Computer sagt neeiin... (Fluch oder Segen der Minimal-Invasiven-OP-Technik).
Später wurde festgestellt, dass ein Stimmband nicht mehr funktionierte, die höheren Töne waren nicht mehr zu erreichen, das Atmen ging schwer - das Abhusten und Reden noch schwerer. Also hielt ich die Klappe und schluckte alles runter.
Man erzählte mir, ich hätte Polypen an den Stimmbändern (weil der Tubus so schwer in die Luftröhre einzuführen war).
Ich stand unter Schock. Ich hatte eine unvollendete OP hinter mir, zudem sollte ich einen HNO-Arzt aufsuchen, um die Polypen abzuchecken, sollte logopädische Behandlungen bezahlen, um das Stimmband zu motivieren, sollte dann, wenn alles okay wäre, wieder ins Krankenhaus gehen, um mir dort den Rest geben, bzw. nehmen zu lassen.
Ich war feddich! Rechnete mit weiteren Operationen, um die Polypen zu entfernen, rechnete mit viel Zeitaufwand und Fahrerei, um durch Logopädie das gelähmte Stimmband wieder in Schwung zu bringen.
Ich war feddig, echt!
Mein Hausarzt schickte mich zum HNO, und der stellte fest: Keine Polypen! Nur mein Kehlkopf steht ein bisschen schräg im Hals herum, deswegen konnte die Narkosetante so schlecht intubieren. Vermute ich mal.
Mein stigmatisiertes Stimmband erholt sich schon, auch wenn ich nichts davon merke. Oh ja, es geht mir besser. Dennoch habe ich mein gutes Gefühl in Bezug auf erfolgreiche Operationen verloren.

Tja, kann passieren. ;-)
Rössle - 9. Feb, 17:54

Ja ja, die Damen und Herren wissen schon, warum sie dabei Handschuhe tragen...
"Nein nein, Herr Kommissar, ich war das nicht!" ;-)
P.S: Gute Besserung für die Stimmbänder und alles Andere!

angelface (Gast) - 9. Feb, 21:02

die Stimmbänder ach herrje...

es reicht eigentlich ja schon, wenn sie so brutalomässig an einem herzumschnippeln, aber das was du schilderst lässt einem schön das kleine Grauesen kriegen....
n o r m a l e r weise sollte so eine OP heutzutage..naja..ein Klacks sein, ( hört man oft ) andererseits siehe oben geschriebenen Bericht einer nicht alltäglichen Seltenheit, weiß man es nicht..!!!°
a) ob man tatsächlich gesund und froher Laune um ein Orgänchen leichter wieder auftaucht oder
b) geschädigt ist und nur noch vor sich hinkrächzt!
liebe ggy-Ingrid....ein dickes Drückerchen, ich bewundere dich, wirklich - !° ihn so humorvoll beschrieben zu haben...
Bon Chance viel Glück....für die nächsten Tage und guuute BESSERUNG....
antworten
Iggy - 10. Feb, 18:09

liebes rössle,

machst du gar nix mehr? ich meine natürlich blogmäßig.

danke für die guten wünsche, und ja: bei der op tragen sie auch masken... ;-)
lieben gruß an dich!
antworten
Iggy - 10. Feb, 18:10

juchhu, ich kann wieder kommentieren...

@ angel,
ja n o r m a l e r w e i s e ... ;-)

bei mir lief's halt nicht so gut. könnte ich zur not ja verkraften, mich wurmt nur, dass ich in drei monaten da wieder antanzen soll. denn jetzt habe ich wirklich ein bisschen angst. und die vorfreude ist auch nicht ohne. ;-)
lieben gruß an dich, angel und danke fürs drückerchen.
antworten
Rössle - 10. Feb, 20:06

Und überhaupt diese ganze komische Verkleidung ;-)...
Na so lange sie nicht auch noch spitze Hüte und brennende Kreuze in ihr Outfit aufnehmen ;-)...

Daß du nach der Erfahrung nochmal ran musst, ist wirklich gar nicht schön :-(, aber lässt sich wahrscheinlich nicht vermeiden, nehme ich an...

Ich bin ja auch leicht Krankenhaustraumatisiert und werde darum auch nur nochmal reingehen, wenn es wirklich unbedingt notwendig ist.

Ansonsten... nein vom Rössle gibt's derzeit und
schon seit längerem nichts mehr zu lesen.

Obwohl ich ja schon Lust hätte... vor allem über das was so alles in der Welt läuft abzulästern.
Die Themen gehen einem da ja (leider) nie aus...
antworten
Iggy - 11. Feb, 16:03

glaub ich gerne,

dass du leicht krankenhaustraumatisiert bist. ;-)
und das mit den themen... natürlich könnt man jede menge schreiben, aber das meiste würde nur aus frust bestehen, denn so richtig lustig kann man nicht mehr sein. ach, ich vermisse das lockere, das witzige. es wurde einem genommen. jau. *gg*
lieben gruß an dich!
antworten
Lo - 10. Feb, 18:12

O je...
Vermutlich muss man sich im Krankenhaus vor einer OP erkundigen, was die Damen und Herren Schnippler denn so hauptberuflich machen...

Das Dumme ist: vermutlich gehen die meisten OP in Ordnung - nur, wenn´s danebengeht, ist es gleich fatal. Unsere Organe sind deren Arbeitsmaterial.
Herzliche Besserungswünsche!

Iggy - 11. Feb, 15:44

danke lo,

für die besserungswünsche.
ist wirklich beunruhigend, was bei ner op alles passieren kann.
ich wäre dafür, so ein gerät wie oben anzuschaffen (weil man sich im krankenhaus keinen hno-arzt leisten kann), mit diesem einfachen sichtungsgerät könnte man prima vorher den hals abchecken. aber neeeiin.... ;-)
antworten
Helene (Gast) - 12. Feb, 19:47

gute Besserung!

Ich kanns toppen;-)
Mich mussten sie während der Schilddrüsen-OP 2x reanimieren.

Iggy - 13. Feb, 15:18

das ist ja furchtbar!

hast du was davon gemerkt? und wurde die op zu ende geführt? neugierig ich bin. ;-)
danke für die wünsche, ich überlege, ob ich die zweite op abblasen soll.
antworten
Helene (Gast) - 14. Feb, 07:38

Nee keine Angst,

bei mir wars ein Extremfall, da mein Körper das ganze Organ abstoßen wollte. Gemerkt hab ich nix (Das wär ja noch hübscher gewesen, wenn ich währenddessen aufgewacht wäre), denn ich lag ja abgeschossen in Vollnarkose.
Lass den zweiten Teil entfernen,sonst hast du Schlagseite;-)
Scherz beiseite, du kannst anschließend Hormon-technisch besser eingestellt werden, wenn alles raus ist.
Nur Mut!
antworten
Iggy - 15. Feb, 16:35

liest sich auch extrem, der fall

da leidet man richtig mit. es wäre natürlich schlimm, wenn man eine reanimation voll mitkriegt, ich dachte eher an so sachen wie nah-tod-erfahrung. das licht am ende des tunnels. ;-)

ich muss nachdenken - und dann entscheiden.
mit dem rest der drüse leben bedeutet: immer untersuchungen, immer ungewissheit. und einstellungsschwierigkeiten.
eine zweite op allerdings vemehrt die gefahr einer beidseitigen stimmbandschädigung. und das wäre nicht nett.
lieben gruß an dich, helene!
antworten
sissi (Gast) - 18. Feb, 11:57

Keine Angst vor der OP... hmmm... da warst du aber so was von tapfer.
Ich kenne einige, die sagen... ist nicht so schlimm, alles ganz easy und dann kommst du und berichtest von deinem Trauma. In drei Wochen musst du noch einmal gehen.
Lass dir eine GuteNachtTablette geben, die nimmt dir die Angst und dann... nichts wie durch. Ein wenig Vertrauen braucht es schon, das noch einmal über sich ergehen zu lassen. Du schaffst das schon und im nächsten Jahr lachen wir darüber. Drück dich. sissi

Iggy - 18. Feb, 17:45

die tapferkeit ist weg,

jetzt habe ich nur noch schiss. ;-) aber ich werde es wohl durchziehn müssen. leider dauert es noch circa zehn wochen (nicht nur drei) bis dahin - unter der bedingung, dass mein stimmband wieder stimmt. bis dahin singe ich, um es in stimmung zu bringen. bis jetzt kommt aber nur krächzen heraus.
lieben gruß an dich, sissi!
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Was kann man auch groß von einer arrangierten Beziehung erwarten?


Alle meine blöden Romane sind übrigens H I E R

Holidays in Kampodia

ALLES FERTIG!
KAPITEL X - Ausschnitt:
Glaubsalz Version 17* abgekürzt auch GS17 genannt, ist eine neue revolutionäre Substanz, die es ermöglicht, Menschen auch gegen ihre ursprüngliche Meinung dauerhaft von einem anderen Glauben zu überzeugen.
Im Augenblick besitzt das GS17 noch eine Halbwertszeit von vier Jahren. Das bedeutet, dass sich nach vier Jahren die Hälfte des GS17 zersetzt hat und die verbliebene Hälfte nur noch eingeschränkt auf den Probanden einwirkt. Man arbeitet aber an einer gesteuerten Halbwertszeit des GS17.
Gedanken darüber, wie man eine breitere Öffentlichkeit mit dem GS17 erreichen kann, werden zur Zeit erörtert und diskutiert von einem wissenschaftlichen Expertenteam. Man denkt zum Beispiel an die Verbreitung des GS17 im Trinkwasser, um danach durch gezielte unterschwellige Werbung im TV die bestmöglichste und effektivste Wirkung zu erreichen.
Anwendungsbereiche: Im politischen, geschäftlichen, sowie auch im privaten Bereich.
Nebenwirkungen: Keine
Nachteile: Gewisse Kältegrade können die komplizierte molekulare Struktur des GS17 zerstören. Diese Gefahr kann aber vernachlässigt werden, weil die Überlebenschancen gering sind (eintretender Tod oder Fehlfunktion = 80%).
Fazit: GS17 wird kontinuierlich weiterentwickelt, zumal ein großer Bedarf danach besteht (Beispiel: Präsidentschafts- oder sonstige politische Wahlen)
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Unsere Geschäftspolitik ist erfolgreich, und unsere Devise hat sich bestätigt: Nur wer‘s glaubt, ist selig...
*Es besteht keine Ähnlichkeit mit dem harmlosen Abführmittel Glaubersalz.
(Auszug aus einem hochgeheimen Bulletin der FIRMA)

Fortsetzung folgt, aber nicht mehr in diesem Theater, sondern dort:
Was geschah und geschehen wird und fertig ist...

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