TOPP, die Wette... Teil 5
Samstag am späten Morgen:
Sie hat geträumt. Sie kann sich zwar nicht mehr genau an den Traum erinnern, aber er war furchtbar. Sie wacht verstört auf und findet sich in Christophers Armen wieder. Es ist ein gutes Gefühl. Sie spürt hinter sich seinen vertrauten Körper, und er gibt ihr das Gefühl der Sicherheit, als wäre sie nach einem schlimmen Unwetter in einem sicheren Hafen gelandet. Das erschreckt sie, es darf nicht sein. Was soll er von ihr denken? Es gibt so etwas nicht zwischen ihnen, und sie hat sich bestimmt nur an ihn geschmiegt, weil sie schlecht geträumt hat. So muss es gewesen sein. Ganz langsam, während sie versucht, ihr laut klopfendes Herz stillstehen zu lassen, entfernt sie sich vorsichtig aus seinen Armen und legt sich auf ihre Seite des Bettes. Alleine, wie es sich gehört.
Ein paar Stunden später wachte sie auf. Ihr Wecker zeigte elf Uhr an. Chris war nicht da, aber sie hörte, wie jemand in der Küche herumhantierte, und es roch nach Kaffee und nach frischen Brötchen.
Sie bewegte vorsichtig den Kopf, er tat nicht weh, dem Himmel sei Dank! So ein richtiger Kater hätte ihr gerade noch gefehlt.
Kurz danach kam Chris ins Schlafzimmer. Schade, er war voll angezogen. Normalerweise würde er nackt herumlaufen, und sie würde anfangen zu sabbern vor Verlangen. Er sah ja aus wie ein Gott, wie Apollo, so golden und so männlich.
Er hatte ihr eine Tasse Kaffee mitgebracht mit Milch darin. Wie süß von ihm, er hatte sich gemerkt, dass sie Kaffee nur mit Milch trank. Dann stutzte sie. Das war doch nicht normal! Die meisten Männer wussten auch nach Jahrzehnten nicht, wie ihre Frau den Kaffee trank. Das war eine Finte von ihm, also aufpassen... Sie richtete sich auf und stellte fest, dass sie ihr Top noch anhatte, den Rock aber nicht. Hatte sie ihn selber ausgezogen? Oder hatte Chris etwa? Keine Ahnung. War aber auf jeden Fall besser, als im Rock zu schlafen.
„Wie geht’s dir?“ fragte Chris und grinste sie dabei unverschämt an.
„Gar nicht so schlecht“, sagte sie etwas verlegen und schlürfte den Kaffee, den ihr Körper anscheinend wie ein Schwamm aufsaugte. „Hab’ ich was angestellt?“ Fragen konnte nicht schaden.
„Na, ich hoffe doch nicht...“ meinte Chris spöttisch.
„Dann dusche ich jetzt.“ Irma fühlte sich erleichtert. Sie erhob sich und meinte, seine Augen auf ihren Beinen zu fühlen, aber das konnte auch nur Einbildung sein.
Als sie nach einer halben Stunde einigermaßen fertig war, sah sie, dass er im Wohnzimmer die Tageszeitung las. Er schaute sie kurz an und wandte dann den Blick ab.
Gelle, das kannst du nicht ertragen, dass ich so herumlaufe, dachte sie. Sie trug nämlich nur ein hauchzartes weißes indisches Batistshirt, es sah aus wie ein Minikleid, war aber fast durchsichtig, und normalerweise benutzte sie es als Nachthemd.
Es schellte. Ach du lieber Himmel, sie hatte ganz vergessen, dass ihre Freundin vorbeikommen wollte, um ihr Krabben aus Holland mitzubringen. Anscheinend war Jessi erfolgreich gewesen, denn sie drückte Irma eine mittelschwere Plastiktüte in die Hand.
„Toll! Danke Jessi.“ Man begrüßte sich mit Küsschen und ging in die Küche.
„Hast du Besuch?“ fragte Jessi neugierig. Sie hatte wohl irgendwas im Wohnzimmer gesehen.
„Na ja, so kann man’s nennen. Chris ist hier...“ sagte Irma leise.
„Wow, dann werd’ ich deinen Stecher ja endlich mal kennen lernen“, meinte Jessi begeistert, und bevor Irma sie aufhalten konnte, marschierte sie ins Wohnzimmer, wo Chris immer noch mit seiner Zeitung beschäftigt war. Irma lief ihr hinterher, um Schlimmeres zu verhindern. Stecher! Oh Gott, wenn er das gehört hatte! Obwohl, es stimmte ja, mehr war er nicht.
Christopher war sehr charmant zu Jessi. Seltsam, zu ihr war er nie so charmant, der Blödmann...
„Nicht schlecht!“ meinte Jessi anerkennend, als sie sich zehn Minuten später von Irma verabschiedete.
„Pssst, nicht so laut! Und was kriegst du für die Krabben?“
„Das machen wir nächste Woche. Aber jetzt will ich dich nicht weiter stören...“ Jessie grinste anzüglich.
Von wegen nicht weiter stören. Wobei denn, fragte sich Irma. Jessi war wirklich ein Witzbold!
Irma blieb zurück mit zwei Kilo Krabben, die natürlich noch in ihrer Schale steckten. Sie fing sofort mit dem Pulen an, denn ihr schwebte ein leckerer Krabbensalat zum Frühstück vor. Sie wollte Chris beeindrucken, denn Sex ging auch durch den Magen. Oder war es Liebe? Wie auch immer, es konnte nicht schaden.
Es schellte wieder. Das war bestimmt noch mal Jessi, die irgendwas vergessen hatte.
Es war aber nicht Jessi, sondern Irmas Exfreund Oliver, der sie begehrlich anschaute. Kein Wunder bei diesem dünnen Hemdchen. Und kein Wunder bei Oliver...
„Was willst du?“ fragte sie unfreundlich. Der hatte ihr gerade noch gefehlt! Ihre Trennung fand vor neun Monaten statt. Er hatte sich in eine andere verliebt, und Irma war heilfroh, dass sie ihn auf diese Weise loswerden konnte. Es kriselte schon lange bei ihnen, vielleicht weil sie ihn nicht wirklich liebte und er schlau genug war, das zu erkennen... In der ersten Zeit nach der Trennung trafen sie sich noch oft – sie wollte ihn ganz langsam von sich abnabeln, ohne seinen Hass auf sich zu ziehen, denn er war ein Scheißkerl! Das hatte anscheinend geklappt, und jetzt kam er nur noch vorbei, wenn seine Neue wieder mal ausgezogen war.
Ende Teil 5 © Iggy 2008
Mittlerweile ist es fertig, und es entwickelt sich zu einem ganzen Zyklus, zu lesen DORT>>>
Sie hat geträumt. Sie kann sich zwar nicht mehr genau an den Traum erinnern, aber er war furchtbar. Sie wacht verstört auf und findet sich in Christophers Armen wieder. Es ist ein gutes Gefühl. Sie spürt hinter sich seinen vertrauten Körper, und er gibt ihr das Gefühl der Sicherheit, als wäre sie nach einem schlimmen Unwetter in einem sicheren Hafen gelandet. Das erschreckt sie, es darf nicht sein. Was soll er von ihr denken? Es gibt so etwas nicht zwischen ihnen, und sie hat sich bestimmt nur an ihn geschmiegt, weil sie schlecht geträumt hat. So muss es gewesen sein. Ganz langsam, während sie versucht, ihr laut klopfendes Herz stillstehen zu lassen, entfernt sie sich vorsichtig aus seinen Armen und legt sich auf ihre Seite des Bettes. Alleine, wie es sich gehört.
Ein paar Stunden später wachte sie auf. Ihr Wecker zeigte elf Uhr an. Chris war nicht da, aber sie hörte, wie jemand in der Küche herumhantierte, und es roch nach Kaffee und nach frischen Brötchen.
Sie bewegte vorsichtig den Kopf, er tat nicht weh, dem Himmel sei Dank! So ein richtiger Kater hätte ihr gerade noch gefehlt.
Kurz danach kam Chris ins Schlafzimmer. Schade, er war voll angezogen. Normalerweise würde er nackt herumlaufen, und sie würde anfangen zu sabbern vor Verlangen. Er sah ja aus wie ein Gott, wie Apollo, so golden und so männlich.
Er hatte ihr eine Tasse Kaffee mitgebracht mit Milch darin. Wie süß von ihm, er hatte sich gemerkt, dass sie Kaffee nur mit Milch trank. Dann stutzte sie. Das war doch nicht normal! Die meisten Männer wussten auch nach Jahrzehnten nicht, wie ihre Frau den Kaffee trank. Das war eine Finte von ihm, also aufpassen... Sie richtete sich auf und stellte fest, dass sie ihr Top noch anhatte, den Rock aber nicht. Hatte sie ihn selber ausgezogen? Oder hatte Chris etwa? Keine Ahnung. War aber auf jeden Fall besser, als im Rock zu schlafen.
„Wie geht’s dir?“ fragte Chris und grinste sie dabei unverschämt an.
„Gar nicht so schlecht“, sagte sie etwas verlegen und schlürfte den Kaffee, den ihr Körper anscheinend wie ein Schwamm aufsaugte. „Hab’ ich was angestellt?“ Fragen konnte nicht schaden.
„Na, ich hoffe doch nicht...“ meinte Chris spöttisch.
„Dann dusche ich jetzt.“ Irma fühlte sich erleichtert. Sie erhob sich und meinte, seine Augen auf ihren Beinen zu fühlen, aber das konnte auch nur Einbildung sein.
Als sie nach einer halben Stunde einigermaßen fertig war, sah sie, dass er im Wohnzimmer die Tageszeitung las. Er schaute sie kurz an und wandte dann den Blick ab.
Gelle, das kannst du nicht ertragen, dass ich so herumlaufe, dachte sie. Sie trug nämlich nur ein hauchzartes weißes indisches Batistshirt, es sah aus wie ein Minikleid, war aber fast durchsichtig, und normalerweise benutzte sie es als Nachthemd.
Es schellte. Ach du lieber Himmel, sie hatte ganz vergessen, dass ihre Freundin vorbeikommen wollte, um ihr Krabben aus Holland mitzubringen. Anscheinend war Jessi erfolgreich gewesen, denn sie drückte Irma eine mittelschwere Plastiktüte in die Hand.
„Toll! Danke Jessi.“ Man begrüßte sich mit Küsschen und ging in die Küche.
„Hast du Besuch?“ fragte Jessi neugierig. Sie hatte wohl irgendwas im Wohnzimmer gesehen.
„Na ja, so kann man’s nennen. Chris ist hier...“ sagte Irma leise.
„Wow, dann werd’ ich deinen Stecher ja endlich mal kennen lernen“, meinte Jessi begeistert, und bevor Irma sie aufhalten konnte, marschierte sie ins Wohnzimmer, wo Chris immer noch mit seiner Zeitung beschäftigt war. Irma lief ihr hinterher, um Schlimmeres zu verhindern. Stecher! Oh Gott, wenn er das gehört hatte! Obwohl, es stimmte ja, mehr war er nicht.
Christopher war sehr charmant zu Jessi. Seltsam, zu ihr war er nie so charmant, der Blödmann...
„Nicht schlecht!“ meinte Jessi anerkennend, als sie sich zehn Minuten später von Irma verabschiedete.
„Pssst, nicht so laut! Und was kriegst du für die Krabben?“
„Das machen wir nächste Woche. Aber jetzt will ich dich nicht weiter stören...“ Jessie grinste anzüglich.
Von wegen nicht weiter stören. Wobei denn, fragte sich Irma. Jessi war wirklich ein Witzbold!
Irma blieb zurück mit zwei Kilo Krabben, die natürlich noch in ihrer Schale steckten. Sie fing sofort mit dem Pulen an, denn ihr schwebte ein leckerer Krabbensalat zum Frühstück vor. Sie wollte Chris beeindrucken, denn Sex ging auch durch den Magen. Oder war es Liebe? Wie auch immer, es konnte nicht schaden.
Es schellte wieder. Das war bestimmt noch mal Jessi, die irgendwas vergessen hatte.
Es war aber nicht Jessi, sondern Irmas Exfreund Oliver, der sie begehrlich anschaute. Kein Wunder bei diesem dünnen Hemdchen. Und kein Wunder bei Oliver...
„Was willst du?“ fragte sie unfreundlich. Der hatte ihr gerade noch gefehlt! Ihre Trennung fand vor neun Monaten statt. Er hatte sich in eine andere verliebt, und Irma war heilfroh, dass sie ihn auf diese Weise loswerden konnte. Es kriselte schon lange bei ihnen, vielleicht weil sie ihn nicht wirklich liebte und er schlau genug war, das zu erkennen... In der ersten Zeit nach der Trennung trafen sie sich noch oft – sie wollte ihn ganz langsam von sich abnabeln, ohne seinen Hass auf sich zu ziehen, denn er war ein Scheißkerl! Das hatte anscheinend geklappt, und jetzt kam er nur noch vorbei, wenn seine Neue wieder mal ausgezogen war.
Ende Teil 5 © Iggy 2008
Mittlerweile ist es fertig, und es entwickelt sich zu einem ganzen Zyklus, zu lesen DORT>>>
Iggy - 20. Aug, 09:30