TOPP, die Wette... Teil 1

Samstagmorgen:

Das Frühstückscafé war nett, der Kaffee roch aromatisch, und die Brötchen schmeckten außen knackig und innen zart.
Ihr Kühlschrank zuhause gähnte vor Leere. Sie hatte nämlich extra nichts eingekauft, sonst hätte Chris vielleicht gedacht, er sollte zum Frühstück bleiben. Nein, vielen Dank, das brauchte sie nicht! Sie würden ja sowieso nach der gemeinsam verbrachten Nacht getrennte Wege gehen. Wie immer...

„Aber Sex ist doch nicht so wichtig.“ Die Frau am Nachbartisch, die das von sich gab, sah recht mürrisch aus. Sie hielt sich auffällig fern von ihrem Freund. Und der Freund sah auch nicht gerade aus, als ob er Sex so wichtig fände. Zumindest nicht Sex mit dieser Freundin...
„Was meinst du dazu, Irma?“ Christopher rückte näher an sie heran und spielte mit ihrer zierlichen Halskette.
Irma war sich seiner Gegenwart so bewusst, dass sie die Frage zuerst gar nicht richtig hörte. Aber dann beschloss sie spontan, ein wenig patzig zu sein. Das könnte ihm so passen. Der Typ dachte doch wirklich, er hätte sie total im Sack. Ha! Von wegen!
„Ich finde auch, dass Sex nicht so wichtig in einer Beziehung ist.“ Sie sah Chris dabei voll in die Augen, und wie es schien, schaute er ein wenig fassungslos zurück.
„Ach findest du?“ Seine wunderbare Stimme klang samtweich.
„Absolut! Eigentlich ist Sex total unwichtig.“ Irma fragte sich – noch während sie diese Worte aussprach – was sie da überhaupt von sich gab. Aber, so dachte sie, er hatte sie provoziert. Und er war so eingebildet, da konnte er ruhig mal einen Dämpfer kriegen.
„Ach! Wenn Sex so unwichtig ist...“, Christopher schaute ihr immer noch in die Augen, und das machte sie ziemlich nervös, „was hältst du dann von einer kleinen Wette?“
„Wette? Was denn für eine Wette?“ Irma war sich peinlich bewusst, dass das Pärchen, welches ihnen gegenüber saß, auf einmal ganz große Ohren bekam.
„Wenn du, sagen wir mal zwei Tage ohne Sex auskommen kannst, dann hast du gewonnen.“
Irma überlegte ein bisschen und fragte dann ganz unschuldig: „Wie meinst du das, zwei Tage ohne Sex? Egal mit wem?“ Oh, er sollte nicht denken, dass sie so auf ihn fixiert war, dass sie Sex nur mit IHM haben wollte.
„Nein, mit mir natürlich“, sagte Chris nach einer kurzen Pause und schaute ein wenig finster drein. Das hatte er wohl nicht erwartet.
„Das dürfte kein Problem sein.“ Irma lächelte ihn triumphierend an, und während sie lächelte, überlegte sie: Was fand sie nur an diesem Typen? Nun ja, er war wirklich gut im Bett, aber ansonsten war er eingebildet, arrogant und überheblich. Was in etwa alles dasselbe bedeutete. Aber in den letzten Monaten hatte sie mit ihm ein wirklich erfülltes, einmaliges und sagenhaftes Sexleben gehabt. Was hatte sie vorher gehabt? Nicht viel. Diese elenden Stümper! Sie hielten keinen Vergleich mit ihm aus, weder im Aussehen noch im Bett – geschweige denn danach. Ganz in Gegenteil, einer wollte sich danach tatsächlich über Transzendentale Meditation unterhalten. Heiliger Strohsack! Aber mit Chris konnte man sich gut unterhalten. Sie lachten tatsächlich über die gleichen Sachen. Und er sah hinreißend aus, seine Größe, seine Figur, sein Gesicht, seine Augen, und die Härte seines Körpers, der so gut zu ihrem passte. Und dennoch fühlten sich seine Hände so zart an, und seine Lippen waren so weich. Und vor allem fühlten sich seine Hände und seine Lippen so zart und weich auf ihrem Körper an. Und auch so verlangend und...
„Wenn das kein Problem für dich ist, dann ist es ja gut.“ Sein Gesicht blieb unbewegt, er hatte wahrscheinlich nicht die leiseste Angst, zu verlieren, und das machte sie ein bisschen zornig.
„Wenn du verlierst, dann wirst du eine Woche lang jeden Abend bei mir antreten und meinen Haushalt machen.“ sagte sie.
„Und wenn ich gewinne“, er sprach so selbstsicher, dass sie noch ein bisschen zorniger wurde, „dann machst du deine berühmte Pizza, von der du immer erzählst und servierst sie mir ans Bett...“
„Na und? Was ist schon dabei?“
„Du servierst sie mir ans Bett. Aber nur mit einem kleinen schwarzen Schürzchen angetan...“
„Angetan? Wie redest du denn überhaupt?“ Wie pathetisch sich das anhörte: Angetan! Christopher grinste sie daraufhin unverschämt an, und seltsamerweise wurde ihr etwas heiß bei dem Gedanken an dieses Schürzchen. Wo sollte man übrigens so ein Schürzchen bekommen, und dann noch ein schwarzes... Aber was zum Teufel dachte sie da, sie würde nicht verlieren, nein, sie würde ihn zur Hausarbeit zwingen. Zum Spülen, zum Staubsaugen und so weiter. Hmmm, vielleicht könnte man auch diese Strafe ein wenig ausbauen, wenn er zum Beispiel nackt... Aber jetzt war es natürlich schon zu spät dazu. So ein Mist!
„Wir werden natürlich während dieser Zeit zusammen wohnen, sonst wäre es ja zu einfach“, sagte Christopher grinsend. „Was meinst du, bei mir oder bei dir?“
Das leuchtet Irma ein. Bis jetzt trafen sie sich nur ab und zu am Wochenende, hatten beide eigene Wohnungen, obwohl es viel leichter und vor allem billiger wäre, zusammenzuziehen. Aber ihr Verhältnis war nur rein körperlich. Über Gefühle wurde nicht gesprochen, und eigentlich wunderte sie sich darüber, dass er sich überhaupt mit ihr abgab. Er konnte doch jede Frau haben...
„Zu mir“, sagte sie ohne zu zögern, denn in ihrer eigenen Wohnung hatte sie vielleicht einen gewissen Heimvorteil, wie auch immer der aussehen mochte.
„Einverstanden“, sagte Christopher. „Die Wette gilt! Ich komme dann also am Freitag. So um sieben...“
Irma nickte und bemerkte nur am Rande, dass das Pärchen ihnen gegenüber sich vielsagende Blicke zuwarf.

Ende Teil 1 © Iggy 2008

Mittlerweile ist es fertig, und es entwickelt sich zu einem ganzen Zyklus, zu lesen DORT>>>

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Mal was anderes...

Neue Ausschnitte aus LOVE GAMES (wird bearbeitet) Robert und ich ...
Wir hatten wundervolle Wochen im Januar. "Sniff 'n' The Tears" hörten wir, während wir uns liebten. Und er war ein guter Liebhaber.
"Men at work" waren fantastisch! Und "The Smiths", die waren ganz besonders gut.
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Ich war zufrieden.
Aber so richtig verliebt bin ich nicht in Robert. Da fehlt was, ich weiß nicht, was es ist. Aber da fehlt einiges, und auf Dauer wird das mit uns nicht klappen.
Trotzdem bleibe ich bei ihm. Ich brauche das, um die Trennung von Parker zu überstehen. Robert hat viele Macken. Ich weiß natürlich, dass ich noch viel mehr Macken habe als er. Deswegen bleibe ich auch bei ihm. Wegen meiner Macken oder wegen der Trennung von Parker? Es ist nur die Trennung, der ich hintertrauere - und nicht Parker, um Himmels Willen! Es geht nur um mein altes bequemes Leben: Nichts hören, nichts sehen, nichts fühlen ...
Ein paar Wochen später im grimmig kalten Februar wird es allmählich stressig mit Robert. Irgendwie scheint er zu spüren, dass ich nicht mehr in ihn verliebt bin. War ich jemals in ihn verliebt? Ich weiß es nicht. Und obwohl die Nächte mit ihm recht geil sind – er ist super gut im Bett und das weiß er auch – sind die Tage öde, ich langweile mich, es liegt nicht an ihm, er ist intelligent und lieb, er lädt mich öfter zum Essen ein, griechisch meistens, und das finde ich schwer erotisch, es gibt mir ein irres Gefühl, von einem Mann mit dem ich schlafe, zum Essen eingeladen zu werden. Das habe ich in den letzten Jahren so nicht erfahren. Nach dem Essen bin ich allerdings so satt, dass ich fast nie Lust habe, mit ihm zu schlafen. Ich dulde es nur. Und da stimmt was nicht. Auch unsere gemeinsame Liebe zur Science-Fiction kann das nicht reparieren. Schade ...
Was kann man auch groß von einer arrangierten Beziehung erwarten?


Alle meine blöden Romane sind übrigens H I E R

Holidays in Kampodia

ALLES FERTIG!
KAPITEL X - Ausschnitt:
Glaubsalz Version 17* abgekürzt auch GS17 genannt, ist eine neue revolutionäre Substanz, die es ermöglicht, Menschen auch gegen ihre ursprüngliche Meinung dauerhaft von einem anderen Glauben zu überzeugen.
Im Augenblick besitzt das GS17 noch eine Halbwertszeit von vier Jahren. Das bedeutet, dass sich nach vier Jahren die Hälfte des GS17 zersetzt hat und die verbliebene Hälfte nur noch eingeschränkt auf den Probanden einwirkt. Man arbeitet aber an einer gesteuerten Halbwertszeit des GS17.
Gedanken darüber, wie man eine breitere Öffentlichkeit mit dem GS17 erreichen kann, werden zur Zeit erörtert und diskutiert von einem wissenschaftlichen Expertenteam. Man denkt zum Beispiel an die Verbreitung des GS17 im Trinkwasser, um danach durch gezielte unterschwellige Werbung im TV die bestmöglichste und effektivste Wirkung zu erreichen.
Anwendungsbereiche: Im politischen, geschäftlichen, sowie auch im privaten Bereich.
Nebenwirkungen: Keine
Nachteile: Gewisse Kältegrade können die komplizierte molekulare Struktur des GS17 zerstören. Diese Gefahr kann aber vernachlässigt werden, weil die Überlebenschancen gering sind (eintretender Tod oder Fehlfunktion = 80%).
Fazit: GS17 wird kontinuierlich weiterentwickelt, zumal ein großer Bedarf danach besteht (Beispiel: Präsidentschafts- oder sonstige politische Wahlen)
Ein weiterer Bedarf besteht auch bei den großen Kirchen in diesen Zeiten der schwindenden Gläubigen. Der Vatikan hat schon großes Interesse signalisiert.
Unsere Geschäftspolitik ist erfolgreich, und unsere Devise hat sich bestätigt: Nur wer‘s glaubt, ist selig...
*Es besteht keine Ähnlichkeit mit dem harmlosen Abführmittel Glaubersalz.
(Auszug aus einem hochgeheimen Bulletin der FIRMA)

Fortsetzung folgt, aber nicht mehr in diesem Theater, sondern dort:
Was geschah und geschehen wird und fertig ist...

Recent Visitors... ist leider übern Jordan gegangen. Schade drum, es war schön zu sehen, wie die Welt bei mir vorbei schaute...

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