Samstag, 6. März 2010

nine, nine, nine...



nine, nine, nine... Es gab einmal eine Band mit diesem Namen, vielleicht gibt es sie heute noch. Ist mir egal. Nicht egal ist mir die Linie 9, die nervt mich schon seit Jahren. Immer wenn ich von der Arbeit kam, musste ich an einem hässlichen unterirdischen Ort namens Porscheplatz umsteigen, und zwar in die 9. Aber die 9, die angeblich zur gleichen Zeit auf dem Gleis nebenan abfahren sollte, sah ich immer nur von hinten. Und die nächste 9 hatte MINDESTENS zehn Minuten Verspätung...
Also versuchte ich die frühe 9 auszutricksen. Ich stieg schon am Hauptbahnhof aus der langsamen 7, und fuhr mit U11, U17 oder U18 weiter, die waren nämlich schneller als die langsame 7 und hatten eine Haltestelle weniger zu bewältigen bis zum Berliner Platz, wo ich mir die 9 schnappen wollte.
Und tatsächlich, es klappte! Ich musste zwar eine endlose Treppe hinunter rennen, aber ich habe sie gekriegt, die frühe 9.
Zweimal habe ich sie gekriegt. Danach hatte sie sich wohl drauf eingestellt, dass ich mich umgestellt hatte. Also doch wieder auf dem Porscheplatz rumhängen, am besten ohne Musike und ohne Kopfhörer, denn dadurch entgingen mir manchmal wichtige Durchsagen, zum Beispiel:
BLÖRKKK... Lin KRACKS 9 BLÖRKKK... STÖRUNG KRACKS BUSSE KRACKS BLÖRKKK... bereit KRACKS ...BLÖRKKK...
Was soll ich sagen: Diese Bahn war mir ein Gräuel - und auch ein Grund dafür, vorzeitig in Rente zu gehen.
Was hat das alles mit dem Foto zu tun, werdet ihr euch fragen.
Die 9 hat mich immer noch im Griff, zum Beispiel wenn ich bei Real einkaufe. Meistens stehe ich dann eine halbe Stunde an der Haltestelle und warte. Und warte. Und warte, bis sie endlich kommt, voll bis zu den Haltegriffen. Wenn ich aber trotzdem einen Sitzplatz ergattere, dann ertönt mit Sicherheit die Stimme des Fahrers: Dieser Wagen ist kaputt, bitte steigen Sie aus, die nächste Bahn kommt direkt dahinter.
Der einzige Vorteil liegt darin, dass ich beim Warten die Tauben fotografieren kann, sie hocken massenhaft auf den Straßenbahnkabeln, aber irgendwie kriege ich sie nie scharf hin. Werde aber weiterprobieren...

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Mal was anderes...

Neue Ausschnitte aus LOVE GAMES (wird bearbeitet) Robert und ich ...
Wir hatten wundervolle Wochen im Januar. "Sniff 'n' The Tears" hörten wir, während wir uns liebten. Und er war ein guter Liebhaber.
"Men at work" waren fantastisch! Und "The Smiths", die waren ganz besonders gut.
Wir hatten auch gemeinsame Interessen, zum Beispiel Science-Fiction. Robert meinte, ich wäre die einzige Frau - unter seinen Exlieben - die Science-Fiction liest. Vermutlich kennt er nicht viele Frauen, aber wir haben gerne Bücher mit Kurzgeschichten ausgetauscht. Er kam mit Heinlein an - und ich mit Dick. Eigentlich mag ich beide, wobei Heinlein natürlich ultrakonservativ ist - und Dick mir manchmal zu mystisch daherkommt.
Ich war zufrieden.
Aber so richtig verliebt bin ich nicht in Robert. Da fehlt was, ich weiß nicht, was es ist. Aber da fehlt einiges, und auf Dauer wird das mit uns nicht klappen.
Trotzdem bleibe ich bei ihm. Ich brauche das, um die Trennung von Parker zu überstehen. Robert hat viele Macken. Ich weiß natürlich, dass ich noch viel mehr Macken habe als er. Deswegen bleibe ich auch bei ihm. Wegen meiner Macken oder wegen der Trennung von Parker? Es ist nur die Trennung, der ich hintertrauere - und nicht Parker, um Himmels Willen! Es geht nur um mein altes bequemes Leben: Nichts hören, nichts sehen, nichts fühlen ...
Ein paar Wochen später im grimmig kalten Februar wird es allmählich stressig mit Robert. Irgendwie scheint er zu spüren, dass ich nicht mehr in ihn verliebt bin. War ich jemals in ihn verliebt? Ich weiß es nicht. Und obwohl die Nächte mit ihm recht geil sind – er ist super gut im Bett und das weiß er auch – sind die Tage öde, ich langweile mich, es liegt nicht an ihm, er ist intelligent und lieb, er lädt mich öfter zum Essen ein, griechisch meistens, und das finde ich schwer erotisch, es gibt mir ein irres Gefühl, von einem Mann mit dem ich schlafe, zum Essen eingeladen zu werden. Das habe ich in den letzten Jahren so nicht erfahren. Nach dem Essen bin ich allerdings so satt, dass ich fast nie Lust habe, mit ihm zu schlafen. Ich dulde es nur. Und da stimmt was nicht. Auch unsere gemeinsame Liebe zur Science-Fiction kann das nicht reparieren. Schade ...
Was kann man auch groß von einer arrangierten Beziehung erwarten?


Alle meine blöden Romane sind übrigens H I E R

Holidays in Kampodia

ALLES FERTIG!
KAPITEL X - Ausschnitt:
Glaubsalz Version 17* abgekürzt auch GS17 genannt, ist eine neue revolutionäre Substanz, die es ermöglicht, Menschen auch gegen ihre ursprüngliche Meinung dauerhaft von einem anderen Glauben zu überzeugen.
Im Augenblick besitzt das GS17 noch eine Halbwertszeit von vier Jahren. Das bedeutet, dass sich nach vier Jahren die Hälfte des GS17 zersetzt hat und die verbliebene Hälfte nur noch eingeschränkt auf den Probanden einwirkt. Man arbeitet aber an einer gesteuerten Halbwertszeit des GS17.
Gedanken darüber, wie man eine breitere Öffentlichkeit mit dem GS17 erreichen kann, werden zur Zeit erörtert und diskutiert von einem wissenschaftlichen Expertenteam. Man denkt zum Beispiel an die Verbreitung des GS17 im Trinkwasser, um danach durch gezielte unterschwellige Werbung im TV die bestmöglichste und effektivste Wirkung zu erreichen.
Anwendungsbereiche: Im politischen, geschäftlichen, sowie auch im privaten Bereich.
Nebenwirkungen: Keine
Nachteile: Gewisse Kältegrade können die komplizierte molekulare Struktur des GS17 zerstören. Diese Gefahr kann aber vernachlässigt werden, weil die Überlebenschancen gering sind (eintretender Tod oder Fehlfunktion = 80%).
Fazit: GS17 wird kontinuierlich weiterentwickelt, zumal ein großer Bedarf danach besteht (Beispiel: Präsidentschafts- oder sonstige politische Wahlen)
Ein weiterer Bedarf besteht auch bei den großen Kirchen in diesen Zeiten der schwindenden Gläubigen. Der Vatikan hat schon großes Interesse signalisiert.
Unsere Geschäftspolitik ist erfolgreich, und unsere Devise hat sich bestätigt: Nur wer‘s glaubt, ist selig...
*Es besteht keine Ähnlichkeit mit dem harmlosen Abführmittel Glaubersalz.
(Auszug aus einem hochgeheimen Bulletin der FIRMA)

Fortsetzung folgt, aber nicht mehr in diesem Theater, sondern dort:
Was geschah und geschehen wird und fertig ist...

Recent Visitors... ist leider übern Jordan gegangen. Schade drum, es war schön zu sehen, wie die Welt bei mir vorbei schaute...

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